Welches Makroobjektiv?

Für Fragen, die primär nichts mit unseren Fischen zu tun haben
Leetah

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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Leetah »

Ich tendire gerade sehr zum Sigma AF 2,8/70 EX DG Makro, das gibt es ab 420€ zzgl. Versand. Hoffe dass ich es irgendwie bis Billerbeck habe und dann evt im Workshop und in der Ausstellung ausprobieren kann. :mrgreen: Kommt halt nur drauf an, wann mein neuer Arbeitsvertrag kommt... :(
Leetah

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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Leetah »

So, mittlerweile habe ich ein Makroobjektiv bekommen, hier einmal mein bisher bester Versuch:
Dateianhänge
P-Klein.jpg
P-Klein.jpg (403.39 KiB) 3018 mal betrachtet
Dieter Ott

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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Dieter Ott »

Hallo Tanja,

na, das sieht doch schon ganz gut aus. Du hast nur einen Blitz von vorn genommen?

Gruß
Dieter
Leetah

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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Leetah »

Ja, bisher nur ne Lampe von oben und nen Blitz von vorne. Ich denke, finanziell wird da in den nächsten Monaten auch kein neuer drin sein, hab mich grade frisch verliebt (Toyota GT86) und muss mein Geld ein wenig zusammenhalten. ;)
Hubert
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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Hubert »

Hallo,
was für ein Makro ist es denn nun geworden?
105mm an Canon 500D, aber welche Marke verrät die Exif-Tabelle nicht...

Gruß Hubert
Hubert
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AG Eurasier und Nordamerikaner
Leetah

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Re: Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Leetah »

Sigma. :)
Adabi
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Welches Makroobjektiv?

Beitrag von Adabi »

Hallo zusammen

Ich bin zufällig über diesen Thread gestolpert und möchte auf das Thema nochmal eingehen. Ich werde versuchen auf fotografische Fachbegriffe möglichst zu verzichten. Ich habe sowohl mit der Aquaristik als auch mit der Fotografie Erfahrung und kann hier vielleicht dem ein oder anderen helfen.

In unserem speziellen Fall, der Fotografie von kleinen Fischen in einem Aquarium sind die meisten der o.g. Objektive keine ideale Wahl. Ich werde nun versuchen möglichst einfach zu erklären, wo die Probleme liegen und wie sie gelöst werden können.

1. Unterschied zwischen normalen und Makroobjektiven
Ein Makro kann in einem geringeren Abstand zum Motiv noch scharf abbilden und gleichzeitig das Motiv 1:1 auf dem Sensor abbilden. Es gibt auch normale Objektive mit denen man recht nah fotografieren kann, die bilden dann aber nicht mehr das Motiv formatfüllend ab.

2. Brennweite von Makroobjektiven
Je länger die Brennweite desto größer ist der minimal mögliche Abstand zum Motiv wo es noch 1:1 abgebildet werden kann. Also ein Foto wo nur Fisch zu sehen ist und nicht Fisch, Aquarium, Schrank usw.
Ist der Abstand geringer wird das Bild nicht mehr scharf. Der größere Abstand durch eine längere Brennweite ist wichtig wenn man Insekten fotografieren will, damit man mehr Abstand halten kann und die Dinger nicht verscheucht werden. Libellen haben verdammt gute Augen. Allround-Makroobjektive haben eine Brennweite von ca. 100mm. Das ist für eure Fotos schlecht, denn die meisten Fische sind aktiv und stehen nicht ruhig im Wasser wie zB. Welse. Es ist unmöglich beim Blick durch die Kamera einen schwimmenden Fisch zu verfolgen und den Fokus scharf zu halten. Wer das doch kann, hat einen Abstand zum Becken, wo er kein Makroobjektiv brauchen würde. Dann hat man allerdings wieder ein Foto mit Fisch, Aquarium usw. und kein Makrofoto.

3. Je geringer der Abstand zum Motiv, desto weniger bis gar nicht funktioniert der Autofokus der Kamera bei Makroaufnahmen. Ihr müsst also von Hand fokussieren. Ausserdem ist der Autofokus von Makroobjektiven bestenfalls durchschnittlich schnell. Schneller als ein kleiner Fisch sein kann ist er sicher nicht.

4. Tiefenschärfe
Um im Makrobereich genügend Tiefenschärfe zu bekommen, müsst ihr die Blende schliessen (hohe Blendenzahl), Blende 16 als Orientierung. Macht ihr das nicht ist der Bereich der anschließend auf eurem Foto scharf ist, weniger als ein 1mm. Der Rest des Bildes ist unscharf. Fokusziel sind immer die Augen bzw. das Auge was euch am nächsten ist.

5. Licht
Bei Blende 16 müsstet ihr schon ein verdammt helles Aqaurium haben (wie bei Korallen im Meerwasserbecken) damit das Bild nicht zu dunkel wird. Süßwasser sind dunkler. Selbst wenn ihr T5 habt.
Theoretisch könntet ihr nun die Lichtempfindlichkeit erhöhen (ISO in der Kamera), dadurch steigt aber das Rauschen der Bilder und ihr braucht ziemlich teure Kameras damit das Bild noch ansehnlich ist.
Die einzig sinnvolle Alternative für Licht sind Aufsteckblitze. Der Aufklappblitz funktioniert nicht. Durch den geringen Abstand zum Motiv geht das Licht vom Aufklappblitz über das Motiv hinweg. Abgesehen davon ist ein Blitz direkt von vorne über der Sichtachse immer schlecht für den Bildlook.
Spezielle Ringblitze für diesen Zweck sind eine Frage des Geldes. Billige Aufsteckblitze (Yongnuo) tun es aber auch. Einer reicht aus, 2 wären ideal. Wer nur einen nimmt, kann das Licht von einer hellen Oberfläche auf der anderen Seite reflektieren.
Teure Kameras sind hier im Vorteil, weil sie von Haus aus die externen Blitze auslösen und steuern können. Belichtungszeit von 250ms sollte ausreichen. Alle anderen müssen Blitz manuell einstellen. Ist aber an sich in so einem Szenario kein Problem.

6. Das perfekte Bild
So ihr den Fisch nicht in ein extra Fotobecken überführt, was ich fotoseitig für das beste halten würde, würde ich als erstes Aktivkohle in den Filter packen um Schwebeteilchen zu filtern. Ich weiss, dass das schlecht für Pflanzen ist. Geht halt nicht alles. Aber durch den hohen Abbildungsmaßstab seht ihr ansonsten wirklich jedes Schwebeteilchen prima vom Blitz beleuchtet.
Falls ihr ein Fotobecken benutzt, klebt ihr schwarze Pappe auf die rückseitige Wand um Reflektionen durch den Blitz zu vermindern. Ausserdem sieht es besser aus. Fotografieren würde ich den Fisch, wenn er schläft. Das hat den Vorteil, dass er ruhiger im Wasser steht. Wer eine Kamera mit digitalen Sucher und Fokushighlight hat, kann dann problemlos von Hand fokussieren. Alle anderen dürfen eben nicht zu sehr abdunkeln damit sie selbst noch was sehen wenn sie durch die Kamera schauen. Ein solcher Blitz ist auch nichts anderes als ein Blitz in der Natur bei Unwetter. Dennoch würde ich Anfängern empfehlen, die passenden Einstellungen am Blitz vorher zu testen.

7. Das Stativ
Wer so dicht an ein Motiv will, braucht ein Stativ, weil niemand mehr die Kamera ruhig genug halten kann um sicher zu fokussieren, denn auch bei Blende 16 ist die Tiefenschärfe noch sehr gering. Ein billiges reicht aus. Hauptsache Stativ und Kopf können das Gewicht der Kamera+Objektiv tragen. Ebenfalls sinnvoll ist eine Makroschiene zu Feinjustierung des optimalen Abstands.

8. Das Objektiv
Ich würde ein Makroobjektiv mit einer möglichst geringen Brennweite nehmen. Die sind einfacher zu benutzen als die langen Brennweiten und da Fische i.d.R. größer als Insekten sind auch aus dieser Sicht sinnvoller. Beispiel für Nikon: 40mm Micro DX für APS-C Kameras. Ist nach fotomaßstäben sehr günstig und hat eine sehr gute Leistung. Es hat ein Naheinstellgrenze von nur 16,3cm. Ihr könnt damit also sehr dicht an ein kleines Becken was Reflektionen vermeidet. Der Fisch muss nur mindestens 16,3cm entfernt sein. Bei zB. dem 105mm von Sigma wäre der Mindestabstand schon 31,2cm. Für euren speziellen Fotowunsch und unter Berücksichtigung der Fischgröße, der Größe des Fotobeckens (12 Liter haben diese kleinen Becken, oder?) und des Schwierigkeitsgrades der Aufgabe würde ich zu einer Brennweite zwischen 40 bis 60mm tendieren. Kosten auch weniger Geld.
Profis würden das vielleicht noch etwas anders gestalten. Aber für die ist mein Text sowieso überflüssig.

9. Im Idealfall
Im Ideallfall habt ihr dann ein Makrofoto von eurem Fisch, das vielleicht 16 oder 24 Megapixel groß ist. Das bedeutet, ihr könnt problemlos ein ein riesiges Poster davon machen lassen, wo nur der eine Fisch drauf ist. Im nicht ganz so idealen Fall habt ihr immer noch einen Abbildungsmaßstab von 1:2 oder so. Was immer noch sehr cool ist. Da ich davon ausgehe, dass jeder gute Aquarianer einen Stall voll Fische hat, dürfte sich die Frage nach der nächsten Tapete erledigt haben.

Ich wollte mich diesem Posting niemand verärgern oder auf die Füße treten und hoffe, ich konnte vielleicht etwas helfen und habe nichts wichtiges vergessen.
Ich wünsche euch viel Erfolg.
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