Oryzias javanicus, aufzucht

Aplocheilichtys, Hypsopanchax, Plataplochilus, Procatopus etc.
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sembei

Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von sembei »

Hallo,

gerade habe ich 7 Jungfische gezählt. *freu*
Da ich aber noch nie so kleines Getier aufgezogen habe und mit der ganzen Gattung keinerlei Erfahrung habe, habe ich ein paar Fragen. Hoffe das ist ok. :)

Aber zuerst die Rahmenbedingungen:
Die geschätzten 15 Eier habe ich am 16 Mai in Schney von DKG 431 bekommen. (Nochmal Danke :D)
Die Eier habe ich in eine Plastikschale, und die Plastikschale in das Aufzuchtaquarium.
Am 24. Mai habe ich die ersten zwei Jungfische entdeckt und mir ist promt die Aufzuchtschale abgesoffen. Die Eipackete habe ich aber wiedergefunden und in der Nähe der Frontscheibe deponiert.
Das Aufzuchtaquarium ist 30x25x25 cm³ groß, hat einen Eckmattenfilter, Moss, Riccia, eine schale mit Vallisnerien, eine handvoll Sand und Mulm.
Der Wasserstand beträgt jedoch nur 14cm und der Lufheber des Mattenfilters ist außer Betrieb.
Das Wasser dürfte einen schwach alkalischen pH-Wert haben, die KH und dGH müssten etwas bei 10 liegen und in diesen 10 Lietern ist ein gehäufter Esslöffel Salz gelöst. Meerwasser-Aquarien-Salz um genau zu sein. Die Temperatur beträgt Tag und Nacht 23°C. Beleuchtet wird das Becken mit einer Engergiesparlampe.
Im Becken befinden sich außerdem 5-10 Quellblasenschnecken, vermtulich noch weniger Hüpferlingen und kleinen weißen punkten. Diejenigen der kleinen weißen punkte die eine Wolke bilden habe ich heute hineingegeben, sie stammen aus einer Wasserflohzucht (sind aber keine Wasserflöhe).
Gefüttert wird 1-2 mal täglich mit "sera micron Staubfutter für Eierlegende".
Die kleinen sind nicht schwer zu zählen, das sie sich nahezu immer direkt an der Wasseroberfläche aufhalten.
Beschreibung der Rahmenbedingungen ende. :D

Jetzt zu den Fragen.
1. Passt so weit alles?
2. Alle Jungfische sehen gleich groß aus, müssten die beiden die schon am 24. Mai geschlüpft sind nicht größer sein?
3. Würde eine Temperaturschwankung (Tag/Nacht) die Entwicklung begünstigen?
4. Gibt es Abhängigkeiten der Umgebunsparameter (Temperatur) für die Geschlechterverteilung?
5. Zählen O. javanicus zu den Fischen die Essigälchen nicht verdauen können?
6. Ab wann, wie und wie oft sollte ich das Wasser wechseln?

Ok, das war viel Text. :)
Danke fürs Durchhalten.

Grüße
Nicole
Hubert
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Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von Hubert »

Hallo,
es ist zwar schon eine Ewigkeit her, dass ich diese Art gezüchtet habe, aber ein paar Fragen kann ich noch beantworten :roll: .
Die drei Tage Altersunterschied dürften sich nicht stark auswirken, die Fische sind nun mal nicht so schnellwüchsig wie etwa Nothos.
Futtermangel sollte eigentlich nicht herrschen, die Jungen sollten erst einmal genug zu fressen finden. Wenn sie ein paar Tage älter sind, wird das Becken aber schnell leergefressen sein, jedenfalls was passende Futtertiere angeht.
Schwankende Temperaturen sind an sich nicht falsch, aber bei den ganz Kleinen würde ich da nicht experimentieren. Die Frage ist immer, ob man es schaft, die Schwankungen im Rahmen zu halten.
Wasser wechseln würde ich sofort noch nicht, wenn die Tiere etwas gewachsen sind, würde ich das Becken stückweise auffüllen. Wasserwechsel würde momentan auch Futter entfernen.
Wenn möglich, würde ich auch Artemia verfüttern - das gibt schon einen Extraschub, da sehr nahrhaft.
Die Temperaturgeschichte bei der Geschlechtswahl gibt es bei einigen Killis, aber für Oryzias hab ich das noch nicht gehört - was nicht heisst, dass es nicht sein kann. Vielleicht haben ja andere da Erfahrungen.

Gruß Hubert
Hubert
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sembei

Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von sembei »

Hallo,
Hubert, danke für deine Antwort. :)

Sollte ich irgendwo geschrieben haben, dass die Fische gar nicht so schwer zu zählen sind muss ich das revidiren.
Mein letzter Rate-Zählversuch gab 12 Fische und 5 Eier. Allerdings bin ich mal auf 18 Eier und Fische gekommen.

Die kleinen machen einen Munteren Eindruck und ich habe auch gemerkt, dass ich deutlich öfter als 1-2 mal Täglich zum Staubfutter greifen muss. Die 12 Mäuler putzen ganz schön was weg.

Die Schwankenden Temperaturen könnte man mit zwei Regelheizern, von denen der "wärmere" an der Zeitschaltuhr für die Beleuchtung angeschlossen ist im Rahmen halten. Vielleicht mache ich das bei vollem Wasserstand, momentan will ich aber nicht zu viel im Becken hantieren.

Das Wasser könnte ich bei zeiten mit einem Luftschlauch und einem Hahn tropfenderweise auffülen.
Einen Wasserwechsel kann man auch mit einem Lufschlauch und einem davorgesetzten, feinen Artemia-Sieb machen - oder hinter dem Mattenfilter, dann sollte das Kleingetier im Aquarium bleiben.

Gut, dass ich von Schney auch eine Dose Artemien-Eier mitgebracht habe. :)

Sollte ich mir sorgen machen, dass immernochnicht alle Eier geschlüpft sind? Soweit ich weis müsste es ein Gelege sein.

Danke und Grüße
Nicole
sembei

Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von sembei »

Hallo,

habe vorgestern mit demjenigen Telefoniert, von dem ich die Eier habe.
Auf dessen Anraten habe ich die letzten fünf Eier in ein Schälchen und kühleres Wasser hinzugefügt, etwa 80%. Nach einigen Stunden und am nächsten Morgen schwamm jeweils ein weiterer Jungfisch im Schälchen.
Danach habe ich die Eier wieder zurück in das Aufzuchtbecken gegeben.

Wenn ich mich gerade nicht verzählt habe, sind es 16 hungrige Mäuler.
:)

Nochmal danke und Grüße
Nicole
sembei

Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von sembei »

Hallo,

Nach fünf Monaten mal ein kleines Update:

Sie sind in ein 50er Aquarium umgezogen, das sie mit einigen Schnecken teilen. Das Zählen habe ich dem Becken aufgegeben. Gefüttert wird mit SeraMicron für die kleinen, zerbröselten Flockenfutter und gesiebtem ertümpelten. Das sind Wasserflöhe, Weiße Mückenlarven und momentan außschließlich Cyclops. Einen regelmäßigen Wasserwechsel habe ich etwas vernachlässigt, habe mir aber vorgenommen das jetzt zuverlässig im zwei Wochenrüthmus zu machen.

Allerdigns sind die Fischlein immernoch sehr klein. Die größten kommen auf 1cm, die kleinsten auf 0,5 cm.
Ist das Normal? Wie lange brauchen die normalerweise bis sie ausgewachsen sind?

Danke und Grüße
Nicole
Hubert
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Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von Hubert »

Hallo,
habe die Frage nicht eher gesehen...
Nein, normal ist ein Zentimeter nach fünf Monaten nicht.
Sie sollten eigentlich mindestens gut halbwüchsig sein.
(Falls es eine der Zwergoryzias sein sollte, kommt das fast hin, aber was unter javanicus gehalten wird, sollt etwa 4-5cm groß werden.)
Stehen die Fische sehr kalt? Ansonsten vielleicht mal versuchen, Artemia-Nauplien zu verfüttern.

Gruß Hubert
Hubert
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sembei

Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von sembei »

Hallo,

danke für deine Antwort. :)

Die Wassertemperatur beträgt 23-24°C, das Becken ist gut bepflanzt (Javafarn, Javamoos und deutlich zu viele grüne Fadenalgen) und das Wasser wird ganz schwach mit einem Luftheber bewegt.

Bei der Größe habe ich mich etwas verschätzt. Kleinsten sind knapp über 0,5cm, die Großen knapp 1,5 cm. Allen gemein ist, dass sie stets gut gefüllte Bäuche haben.
Wasser Wechsel inzwischen regelmäßig Sonntags.

Trotzdem lag Montag einer von den Großen Tod im Aquarium. Keine Anzeichen von Krankheiten, völlig überraschend. ich habe auch den Verdacht, das von den 18 noch höchstens 10 Übrig sind - oder der Rest verbirgt sich hartnäckig im Gebüsch.

Meine kleinen Betta simplex sind in den 3 Wochen im Aufzuchtbecken genausogroß wie die Oryzias. Die kleinen Biester fressen immernoch nur Lebendfutter, so dass ich seit Monatsanfang alle zwei bis drei Tage Cyclops tümpeln gehe, davon haben natürlich auch die Oryzias ihren Teil bekommen.
Dummerweise ist mein Auto aufgrund mangelnder Winterbereifung (von wegen die alten sind noch gut -.-) außer Gefecht. Also werde ich es jetzt tatsächlich mit Artemien probieren.

Aber ob Artemien die Lösung für alle Mysterien sind?

Danke und Grüße
sembei


EDIT: Zwerge sind es bestimmt nicht, wenn du in Schney warst, konntest du die Eltern bewundern.
Hubert
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Re: Oryzias javanicus, aufzucht

Beitrag von Hubert »

Hallo,
ja, die Oryzias in Schney hab ich gesehen, sehr schön...
Schwer zu sagen, was der Auslöser sein könnte.
Nein, ich glaube nach der Beschreibung nicht, dass Artemia alles ins Lot bringen werden :-)
Vielleicht haben die Tiere irgendwelche Probleme, die nicht einfach zu sehen sind, speziell da sie ja noch sehr klein sind..
Läuft nun irgendwie auf Raterei raus.
Vielleicht ist der pH-Wert durch das Meersalz zuweit hoch gegangen?
Vielleicht haben die Fischchen einen Hauttrüber oder Oodinium, bei so kleinen schwer zu erkennen.
Ansonsten hören sich die Bedingungen so an, dass sie gut wachsen können sollten.

Gruß Hubert
Hubert
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