Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Für Fragen, die primär nichts mit unseren Fischen zu tun haben
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Jürgen Frank
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Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von Jürgen Frank »

Hallo Freunde,

heute sind alle Chemiker gefragt.
Wieviel mg/L Phosphat sind im Süsswasser noch vertretbar und was passiert mit den Fischen, wenn er zu hoch ansteigt.
Ich will nichts vom Wachstum von irgendwelchen Algen hören!!!!
Nicht dass es mir so geht wie mit dem Thread von der HEILEA-Pumpe :twisted:

Also, reissts Aich zamm sunst wiar i fuxdaiflswild :shock:
(auf deutsch: bleibt bitte beim Thema, sonst werde ich fuchsteufelswild und verfalle in meine Mundart und dann versteht mich keiner :D )

Viele Grüsse
Jürgen
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Christian

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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von Christian »

Hallo Jürgen!

Ich habe noch nie gehört, dass Phosphat für Fische im Aquarium ein Problem ist. Vielleicht werden im Aquarium keine Konzentrationen erreicht, die für Fische gefährlich werden können, da Phosphat ausfällt. Man kann Phosphat auch ausfällen indem man eine Eisenchlorid-Lösung ins Wasser gibt und den Eisenphosphat-Schlamm dann absaugt oder ausfiltriert. Frag mich aber jetzt nicht, wie das genau funktioniert. Ich denke ein Wasserwechsel ist sicher sinnvoller, einfacher und für die Fische auch besser, da die anderen Schadstoffe auch gleich mit beseitigt werden.


Viele Grüße!

Christian
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Jürgen Frank
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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von Jürgen Frank »

Servus Christian,

in versch. Diskusfisch-Foren wird ein Zirkus um Phosphat veranstaltet, dass glaubt keiner. Die laufen alle Amok, wenn der Wert höher als 1,5 mg/l :shock: steigt, da kommen Aussagen über Anreicherung von Phophat in den Organen und Wachtumsstörungen (der Fisch wächst nicht mehr weiter und das Verhältniss Körpergrösse und Durchmesser der Augen stimmt nicht mehr) bis hin zum Tot der Tiere. Die Futtermenge ist natürlich beim Diskus um ein vielfaches höher weil er einfach ein schlechterer Futterverwerter ist, als bei unseren Killis und es ist meistens Frostfutter welches schon von Haus aus eine hohe Belastung hat. Bei meinem Diskusbecken hab ich Werte von gut 2 mg/l und mache wöchentlich einen Wasserwechsel von gut 40% , aber das schreibe ich denen nicht ins Forum sonst würde man mich evtl. steinigen :wink:.
Vielleicht hat noch jemand etwas dazu beizutragen, mal sehen was da noch alles so kommt.

Servus

Jürgen
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Olaf D.

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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von Olaf D. »

Hallo,
Jürgen Frank hat geschrieben:in versch. Diskusfisch-Foren wird ein Zirkus um Phosphat veranstaltet, dass glaubt keiner.
das PO4 wird auch nicht durch die Luft zu denen ins Aquarium gekommen sein, sondern durch eine glatte Überfütterung. Damit ist das Phosphat nichts weiter als ein Indikator für mangelnde Wasserpflege/Überfütterung, so wie Nitrat auch.
Anders wenn Du z.B. Phosphat durch Dünger ins Aquarium holst, z.B. ein Eigengebräu aus Blaukorn o.dgl. Dann hat das nichts mit mangelnder Wasserpflege zu tun.

Ob der Wasserwechsel ausreichend ist oder nicht lässt sich nicht aus der Marge (% pro Zeit) ableiten. Das Ergebnis zählt und wenn es keine Algen gibt und die Fische wachsen, dann ist es doch egal ob 1, 2 oder 5 mg PO4/ltr im Wasser sind.

Tückisch an PO4 ist, dass es sich nicht biologisch abbauen lässt wie NO3. Das Zeugs fällt aus, landet im Bodengrund und löst sich bei Bedarf wieder. Daher hat man von Phosphat noch lange was, noch lange nach dem man die eigentliche Quelle abgestellt hat.
Viele Grüße
Olaf
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Hermann Joseph
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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von Hermann Joseph »

Hallo,

auch wenn es jetzt etwas vom Thema abschweift, aber eine Frage muß ich doch mal loswerden.
Gibt es eigentlich außer bei Mastschweinen und beim Diskus eine Tierart, bei der die Qualität des Tieres durch das Verhältnis von Auge zum Körper definiert wird?

Gruß
Hermann Joseph
M.Schneider

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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von M.Schneider »

Guten Tag die Herren!

Je kleiner das Auge, umso fetter die Wutz 8)

Das sind hausgemachte Probleme bei der Haltung von "Wasserschweinen" und deren übermäßigen Mästung.

Zum Thema. Wie Olaf schrieb, fällt das Zeug aus. Wenn ich mich nicht irre, aber nur unter Einbindung von Sauerstoff (dadurch entsteht EisenIII-Phosphat, glaub ich jedenfalls).
Phosphat entzieht also dem Wasser Sauerstoff und da liegt das Problem für Fische. Ist kein Sauerstoff vorhanden bleibt es gelöst und düngt, erzeugt Algenwachstum usw..
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so in die Richtung sollte es gehen :?
Freundliche Grüsse

Michael Schneider
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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von eurasDKG339 »

Hallo zusammen,
hier wird etwas quer diskutiert. Es ist nicht der Fall, dass nur dann Phosphate im Aq-wasser enstehen/sind wenn übermäßig gefüttert wird. Ich habe dies am eigenen Leib (besser meine Fische) spüren müssen. Im vorigem Jahr im Juli wurde unsere Trinkwasserzufuhr umgestellt. Wir hatten bis dato sehr hartes Wasser, kalkreich - nicht gut für Wasch/Kaffee- und sonstige Maschine - jedoch gut für die Gesundheit der Bevölkerung (hoher Calciumanteil im Trinkwasser) und nat. für Aphanius & Co was bekanntlicherweise meine Favoriten sind. Bei der Umstellung des sehr harten Wassers auf das nun mit ca 4 GH und <2KH sehr weichen Wasser entstanden natürlich Probleme für die Versorger. Es würden sich in (den sehr altehrwürdigen) Rohrleitungen beim Einleiten dieses Wassers alle Anlagerungen (vor Allem Kalkverbindungen) lösen und Probleme im gesamten Leitungssystem nach sich ziehen. Um diesen vorzubeugen wurden Phosphatverbindungen eingeleitet. Nach Angaben der Versorger ohne Bedenken für Mensch und.... Tier.
Durch das Einleiten dieser Phosphate entstanden skurrilste Algenarten in Aquarium und Teich und dies ist jedoch nicht alles: Es folgten im Normalaquarium bis zum Spezialisten starke Ausfälle bei niederen Tieren aber auch Fischen. Ich könnte, will aber nicht, hier ein Lied davon singen...... Durch die Bildung von Blau-, Rot-, Grün, "Buntalgen" welche kurz darauf wieder abstarben gab es derartige Probleme im Wassermillieu.....
Nicht das Phosphat und dessen Verbindungen sind das Problem. Eher enstehende Organismen und deren Folgeprodukte.
Wenn dies dann gleichzeitig mit einem Anstieg des Nitratgehaltes passiert kann man sich ausmalen was für Folgen dies haben kann.
Eins will ich noch anmerken: es ist nicht so, dass nur Phosphatverbindungen bei direkten Wasserumstellungen zugesetzt werden, also ein Thema für fast alle Aquarianer.
DKG 339 Andre´ Kahnt
AG Eurasische und Nordamerikanische Killis
M.Schneider

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Re: Phosphat im Becken mit welchen Folgen

Beitrag von M.Schneider »

Moin!
...Die laufen alle Amok, wenn der Wert höher als 1,5 mg/l :shock: steigt, da kommen Aussagen über Anreicherung von Phophat in den Organen und Wachtumsstörungen...
Das ist wohl etwas hysterisch. Immer wenn etwas schief läuft, neigt der Mensch dazu die Ursache in von ihm nicht verschuldete Gegebenheiten zu suchen.
Der wissenschaftliche Nachweis einer gesundheitlichen Schädigung durch Phosphor konnte bisher nicht erbracht werden. Der Grenzwert, lt. Trinkwasserverordnung der EU, liegt bei knapp 6,95mg/L, da ist also noch Luft. Man muss allerdings erwähnen, dass Grenzwerte unter Wissenschaftlern heftig diskutiert werden.
Es ist nicht der Fall, dass nur dann Phosphate im Aq-wasser enstehen/sind wenn übermäßig gefüttert wird.
Hi Andrè, hat ja auch keiner behauptet :) Oft ist es aber so.
Aber auch bei Dir verursachte das Phosphat keine direkten, sondern indirekte
Probleme. In der Diskus-Szene wird (wenn ich das richtig verstanden habe)
aber behauptet, es gäbe direkte Schädigungen durch Phosphate.
Freundliche Grüsse

Michael Schneider
DKG 437
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