Killis Südafrika und Mosambik

Für Fragen, die primär nichts mit unseren Fischen zu tun haben
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Florian R.

Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo,

ich werde im Sommer nach Südafrika fliegen und dort praktisch die gesamte Ost-Küste von Kapstadt aus bereisen, womöglich auch Mosambik, allerdings werden wir, wenn überhaupt, nicht weiter als Inhambane fahren. Die Reise endet dann in Johannesburg...

Ich wollte gerne mal wissen, was ich so fangen könnte. Kennt sich da jemand aus?
Kann mir vielleicht irgendwer einen Tip geben, wo ich auf welche Art stoßen könnte? Ganz interessant fände ich den nothobranchius rachovii aus dem Krüger-Park. Wo genau gibt es den denn da?
Oder würdet ihr mir einfach empfehlen, den Kescher durch jedes beliebige Gewässer zu ziehen und zu gucken, was drin ist?

Zugegeben, ich habe keine Ahnung, was das angeht, das wäre das erste Mal, dass ich Fische selber fange, daher bitte ich zu entschuldigen, dass vielleicht die ein oder andere Frage ein wenig blöd gestellt ist :oops:

Viele Grüße
Florian
Zuletzt geändert von Florian R. am 25 Apr 2009 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
Florian R.

Re: Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo nochmal,

nochwas:

Hat jemand Erfahrungen mit der Ausfuhr der Fische aus Südafrika gemacht? ISt das ebenso unproblematisch wie in z. B.: Thailand?

Schönen Gruß
Florian
Martin

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Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Martin »

Hallo,
Mozambik ist in Sache Killis, glaube ich, reines Nothobranchius Gebiet.

Gruß Martin
Martin Truckenbrodt - DKG472
Mitglied der Regionalgruppe Franken, der AG Roloffia und der AG Nordamis und Eurasier
http://pipidae.org - Frösche im Aquarium, Paludarium, Filter für Pfützen- und Tümpelaquarien
Florian R.

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo,

danke für die Antwort, weiss jemand Genaueres?
Ein Problem wäre auch, dass ich auch während der Trockenzeit da bin, fnge ich da trotzdem was??

Schönen Gruß
Florian
Hubert
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Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Hubert »

Hallo,
es gibt mehrere Berichte von Leuchtaugenfischen aus Mosambique, Killi-Data listet Lacustricola ( oder Aplocheilichthys ) hutereaui, johnstoni und schalleri.
Also scheint es auch in der Trockenzeit noch Wasser zu geben :-)
Auch Nothobranchius-Biotope müssen nicht immer trocken fallen.

Gruß Hubert
Hubert
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johnny.winter

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von johnny.winter »

Hallo,

noch ein Tip zum Krüger NP. Auf legalem Weg dürfte es nahezu unmöglich sein, dort zu fangen, da man den Wagen nicht verlassen darf - außer in den Camps natürlich und auf manchen Brücken.

Man kann aber die sog. "Morning Walks" buchen und mit ein, zwei Rangern mit dicker Kanone zu Fuß durch den Busch latschen. Je nach Verfassung der Burschen (Trinkgeld!) sollten sie sich eigentlich überreden lassen. Diese Walks sind sowieso schwer zu empfehlen...

Wasser gibt es im Osten auch in der Trockenzeit reichlich, meine ich.
Florian R.

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo,

ja, solch einen "Walk" habe ich schon einmal mitgemacht, war wirklich interessant, seitdem weiss ich, dass Hyänen-Kot weiss ist :lol:
Stimmt, das wäre eine Möglichkeit, aber ob die sich wirklich überzeugen lassen?? Wäre aber bestimmt einen Versuch wert.
Wäre das aber genau genommen nicht Wilderei, im Park Fische zu fangen? Meiner Erfahrung nach waren die Grenzposten diesbezüglich immer relativ streng...
Weiss jemand, mit was für einer Strafe man da zu rechnen hätte?

Ich dachte, dass es vielleicht einfacher wäre, sein Glück and er Grenze des Parks zu versuchen, zum Beispiel in einer kleinen Nebenpfütze des Crocodile Rivers!??

Wie kann ich denn die genauen Fundorte der Tiere rausbekommen?

Schöne Grüße
Florian
Nothoalex
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Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Nothoalex »

Hallo Florian,

ich denke nicht, dass Du im Sommer noch Nothobranchius fangen kannst.
Legal bekommst Du die auch nicht nach Deutschland rein, denn als Privatperson bekommst Du keine Einfuhrgenehmigung. Du kannst gefangene Tiere offiziell nur über einen Transshipper nach Deutschland einführen. Das Mitbringen von Bodensubstrat ist noch gefährlicher, denn das bekommst Du a) bei Entdeckung abgenommen und b) mußt Du dann Strafe zahlen.
Fundorte gibts in MOZ genügend bekannte: Aktuelle Liste findet sich im Paper von Reichard et al (2008) - einfach mal googeln oder bei der AG Nothobranchius anmelden - dort habe ich den Link platziert. Die FO sind dort allerdings nur als GPS-Koordinaten hinterlegt.
Auch auf der NMG-Seite befinden sich reichlich FO mit GPS-Daten.

Gruß
Alexander
Florian R.

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo Alexander,

danke für die Tips!! Ich bin eigtl. garnicht so fixiert auf nothobranchius, wenn ich was anderes Tolles fangen würde, wäre ich auch vollauf zufrieden...

Weisst du, wie es da mit der Bestrafung bei der Ausfuhr lebender Fische aussieht? Kriege ich da mehr in Süd-Afrika Probleme oder eher erst in Deutschland?
Wie hoch sind die Geldstrafen denn in Etwa?

Schöne Grüße
Florian
Christian

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Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Christian »

Hallo Florian!

Deine Frage hört sich irgendwie an als wäre es beim Monopoly-Spielen (gehen Sie in das Gefängnis und setzen Sie 3 Runden aus) :) . Ich weiß von Fällen in Südamerika, wo Leute wegen ein paar geschmuggelter Frösche in den Knast gegangen sind. Die saßen da bis die 15000 Euro Strafe bezahlt war und das komplette Gepäck inkl. teurer Fotoausrüstung wurde als Tatwerkzeug beschlagnahmt. Keine Ahnung wie dies in Südafrika und Mosambik ausschaut, aber lustig wird so was dort auch nicht abgehen. Ich würde es nicht riskieren. Die Nothobranchius rachovii (äh, heissen die noch rachovii???) aus dem Krüger National Park sind auch hier in Deutschland oder Europa als Nachzuchten legal zu kriegen.


Viele Grüße!

Christian
DKG 40
Florian R.

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo Christian,

ich hatte keineswegs vor, den Rest meines Lebens im Gefängnis von Hhelehhele oder Hhohho, sofern es da überhaupt ein Gefängnis gib, zu verbringen :D ...

Ich frage mich halt bloß, ob es sich lohnt, das Risiko einzugehen. Sofern auch nur im Geringsten die Gefahr besteht, eine höhere Geldstrafe bezahlen zu müssen, lass ich da die Finger von. Daher hat mich das halt interessiert, wie das dort mit der Bestrafung aussieht...

Ich Mosambik könnte ich mir vorstellen, dass das Problem mit der Ausführ mit ein paar Tafeln Schokoladen oder ner Stange Zigaretten beseitigt wäre. Zumindest schienen die mir am Grenzposten Ressano Garcia ziemlich tolerant...^^

Viele Grüße
Florian
Heiko Kärst

DKG-Mitglied
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Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Heiko Kärst »

Hallo Florian,

ich habe selber ein halbes Jahr in Südafrika gelebt und glaube, dass das was hier bisher als Problem diskutiert wude nicht die Probleme betrifft, die Du in Südafrika haben kannst. Grundsätzlich ist die Suche nach Fischen möglich, aber mit Einschränkungen verbunden. Hauptproblem ist die enorme Kriminalität:
:arrow: tgl. 50 Morde und 150 Vergewaltigungen (Säugling bis Greis, Ausnahmen gibt es keine). Wenn Du also mit Freundin reist, musst Du das einkalkulieren. D. h. Du kannst nicht einfach aus dem Auto aussteigen, wenn Du ein Wasser blinken siehst. Hinweise findest Du beim auswärtigem Amt. Der Umgang der schwarzen Bevölkerung untereinander ist deutlich körperlicher, als wir es in Europa gewöhnt sind. Sie kuscheln mal eben schnell aus Sympathie miteinander (AIDS-Rate >25%). Aber auch eben so schnell sind sie bereit körperliche Gewalt auszuüben. Das Land ist übersäht mit illegalen Schusswaffen aus dem Bürgerkrieg in Mozambique, den Waffenlagern des ANC und wer kein Geld hat, schleift sich einen Schraubenzieher spitz. Entschuldige bitte, wenn ich das so drastisch vorn anstelle. Ich möchte Dich nicht abschrecken, aber diese Dinge solltest Du Dir immer im Hinterkopf haben, wenn Du dort unterwegs bist. Südafrika ist dennoch ein faszinierendes Land mit sympatischen Menschen und ganz sicher eine Reise wert. 8)
:arrow: Killis gibt es zwar in Südafrika, aber die Chance welche zu finden liegen im Norden, bzw. Nordosten des Landes, sind aber dennoch gering.
:arrow: Wenn Du auf Killisuche gehst, empfehle ich Dir im Mkuze Game Reserve in Kwazulu Natal mehr Zeit einzuplanen. Das ist wie dem Namen zu entnehmen ist ein abgeschlossener Gebiet, in dem es zwar Tiere gibt, aber keine Löwen, Büffel und Elefanten.
:arrow: Nothobranchius rachovii ist im Krüger NP ausgestorben. Die gibt es erst auf der Mozambikanischen Seite wieder. Im KNP habe ich es selber versucht, aber an die Gewässer, in denen es interessant gewesen wäre, hätte ich Löwen, Elefanten oder eben Büffel erst fragen müssen, ob ich vorbei darf. Dort wo es möglich war, das Umfeld quasi einigermaßen eingesehen werden konnte, blickte mich dann ein dickes Krokodil aus dem Wasser an.
Des weiteren treiben sich im KNP illegale Einwanderer aus Mozambique herum. Die Polizei sammelt diese ein, wenn sie ihrer habhaft wird und schafft sie über die Grenze. Diese Leute sind ausgehungert und verzweifelt...
:arrow: Hotels, die Game Drives anbieten (z. B. Ghost Mountain Inn bei Mkuze)gehen mitunter flexibel auf die Wünsche ihrer Gäste ein. Im Westteil des KNP gibt es private Game Reserves (sauteuer), wo dies ebenfalls möglich sein soll. Auf jeden Fall rate ich Dir dringend den Kontakt zu Rangern oder entsprechenden Hotelangestellten zu suchen, die Dir sagen können wo es möglich ist nach Fischen zu suchen. Südafrikaner sind sehr nette aud aufgeschlossene Menschen, man wird Dir immer helfen.

Meine Zeit in den Killigiebieten war relativ kurz, so dass es mit nicht gelungen ist, welche zu fangen. Im Netz hatte ich dennoch Barbus annectens, Tilapia sparmanni und eine Salmlerart, viel gelb mit blau bis violettem Glanz, die ich nahe bei den Kongosalmlern sehen würde. Habe aber den Namen nicht herausfinden können.
Kommst du nach Altenburg? Dort könnten wir uns vielleicht ausgiebiger unterhalten und könnte mein Material mitbringen und Dir noch ein paar Tips geben.

Gruß
Heiko
Florian R.

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Florian R. »

Hallo Heiko,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!!!
Der gehobenen Kriminalität in Süd-Afrika war ich mir durchaus bewusst, ich hatte auch keineswegs vor, irgendwelche gewagte Exkursionen in den Busch zu machen. Ich war bereits 2 mal über 3 Wochen in Südafrika und habe daher ein, wenn auch nicht sonderlich umfangreiches Bild, wie ich glaube, von den dortigen Gegebenheiten in Bezug auf die Kriminalität. Ich hatte eigtl. eh nur vor, mal den Kescher durch einen eventuellen Hotelbach, oder sonstiges im näheren Umfeld liegendes Gewässer zu ziehen.

Ob ich im Mkuze Game Reserve sein werde, weiss ich leider nicht. Ich habe meinen Atlas leider nicht parat. Ich werde einen Nationalpark, in dem es weder Elephanten noch große Raubkatzen gibt, besuchen, ob es nun besagter sein wird, weiss ich nicht!
Ich könnte mir irgendiwe gewaltig in den Hintern beissen: Letztes Jahr sind wir quer durch Namibia bis an die angolanische Grenze gefahren, teilweise hätte es sich echt super angeboten, auf Fischsuche zu gehen...

Hattest du eigtl. Probleme mit Billharsiose(Wahrscheinlich komplett falsch geschrieben...)

NAch Altenburg komme ich höchst wahrscheinlich nicht! Schade...

Schöne Grüße
Florian
Heiko Kärst

DKG-Mitglied
Beiträge: 970
Registriert: 01 Jul 2005 17:32
Wohnort: Gaggenau

Re: Killis Südafrika und Mosambik

Beitrag von Heiko Kärst »

Hallo Florian!

Gut, dass Du Dir der Sicherheitslage bewusst bist! :wink:

Bilharziose (ob ich's richtig geschrieben habe, weiß ich jetzt auch nicht. :? ) war eigentlich kein Thema, weil ich so viel Gelegenheit nicht hatte und dort, wo es möglich war, habe ich vom Ufer aus gefischt. Die Infektionsgefahr soll in den Flüssen der Küstenebene bis ins Eastern Cape vorhanden sein. Erfahrungen habe ich diesbezüglich also keine, jedoch empfehlen sich Wathosen oder wenigsten Gummistiefel schon, wenn man in ein Gewässer geht, das man nicht kennt. Da leben ja auch noch andere Wesen drin, als die Fische, hinter denen man her ist, z. B. Blutegel.

Ja, einen Kescher dabei haben lohnt sich immer als reisender Aquarianer. Nicht unbedingt, um immer gleich Fische mitzubringen, aber es gibt bestimmt jemanden, den die Fundortdaten interessieren. Ich denke da insbesondere an die Leiter der Arbeitsgemeinschaften der DKG.

In Sachen Südafrika wird es, glaube ich um so interessanter, je weiter Du in die Malaria-Ecken kommst, also der Norden, Richtung Botswana und Sambia sowie der Nordosten nahe Mosambik. 8)

Der südlichste bekannte Fundort (Aplocheilychtis) liegt glaube ich in der Gegend von Durban, in Kwazulu Natal. Aber diesen zu finden ist wohl eher eine Sysiphus-Arbeit.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg in SA und wenn Du Fische gefunden hast, lass es mich wissen! Aber denke nicht nur an die Flossenträger! Mich haben insbesondere die vielen bunten Vögel fasziniert, egal ob Roller, Widows oder Bienenfresser.

Gruß
Heiko
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