60 Liter und 1.000 Fragen ;)

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Ole Cologne
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60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Hallo liebe Killianer,

ich beschäftige mich seit einigen Wochen intensiv mit Killifischen und habe mir jetzt ein drittes Aquarium angeschafft, um erste Erfahrungen mit diesen unglaublich schönen und interessanten Fischen zu machen (Zitat von Anfang des Jahres: "nein, zwei Becken reichen jetzt wirklich" :lol: ).

Da die meisten von Euch sicher viel Erfahrung mitbringen, möchte ich Euch um Euren Rat für den Besatz und dessen Beschaffung bitten... :wink:

Es handelt sich um einen frisch eingerichteten Dennerle Nano Cube 60 und ich strebe folgende Wasserwerte an:

- 24°C
- KH 2-4
- GH <7

Das Hardscape besteht aus Soil Powder, Lavabrocken, vielen filigranen Wurzeln und einer offenen Sandfläche im Vordergrund. Beleuchtet wird über eine LED und gefiltert über einen gedrosselten Rucksackfilter mit ordentlichem Volumen für Schwamm, Sinterglas, Torfpellets und Filterwatte.

Die Wurzeln und Steine sind bepflanzt mit verschiedenen kleinbleibenden Anubias, Bolbitis heteroclita difformis, Weeping Moss und Hygrophila pinnatifida. Auf dem Boden wachsen Staurogyne repens, Myriophyllum 'guayana', Micranthemum tweediei, Ranunculus indundatus und im gesamten Hintergrund Pogostemon erectus, dazu locker verteilt noch einige Hygrophila pinnatifida. Als Schwimmpflanze habe ich Phyllanthus fluitans. So viel zum aquaristischen Striptease ;)

Ich lese und höre überall SEHR unterschiedliche Angaben zur Besatzdichte auf derart begrenztem Raum - und auch wenn ich versuche Angaben zu Brut, Aufzucht und Dauerhaltung zu differenzieren, ergibt sich da kein eindeutiges Bild. Meine erste Idee ist folgende:

- Epiplatys annulatus für das 'Penthouse' (3 Männchen, 4 Weibchen)
- Aphyosemion australe 'gold' für die oberen Geschosse (2 Männchen, 3 Weibchen)
- Aplocheilichthys normanii/luxophthalmus/brichardi für das 'Mittelgeschoss' (~10 Fische)
- Chromaphyosemion x. oder Fundulopanchax x. für unten 2 Männchen, 3 Weibchen)

Im Becken wird es natürlich auch Blasen-, Posthorn- und Turmdeckelschnecken sowie Garnelen geben, die für Ordnung und gelegentliche Jagdfreuden sorgen. In Sachen Lebendfutter bereite ich mich gerade vor :)

Wer diesen Mega-Post bis hierher durchgelesen hat: erstmal DANKE :)

- Was haltet Ihr von dieser Besatzidee? Zu viele Fische oder gar falsche Vergesellschaftung?

- Ich bin ganz heiß auf besonders farbenfrohe Arten, solange ich ihnen ein gutes Umfeld bieten kann - hat irgendwer dazu Ideen oder Anregungen?

- Wo und wie komme ich an die A. luxophthalmus oder brichardi ran? ;)

- Wohnt vielleicht jemand von Euch jemand im Raum Köln, möchte mir Fische oder Torfansätze verkaufen oder hat Tipps für einen Züchter/Händler in der Region?

Ich freue mich schon auf reges Feedback!

Beste Grüße aus der Domstadt

Ole
Armin_P

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Armin_P »

Wie willst du die Fischbüchse, in Öl oder Tomatensoße? ;-)
Im Ernst, dass ist viel zu viel - habe extra nochmal schauen müssen ob es 1000L und 60Fragen waren, scheint aber nicht so.
Die annulatus und ein Schwarm Leuchtaugen wäre zum Anfang doch auch schön.
Da würden auch Wasser und Temperatur gut passen.
cu Armin
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M-Bakker

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von M-Bakker »

Ich glaube ich persönlich würde mit bei einem 60l Cube auf eine Art beschränken. Ich halte die Annulatus in einem 55l Scapers Tank mit Garnelen zusammen und mir ist das (dank Nachwuchs) inzwischen beinahe zu viel Leben in dem kleinen Tümpel. . . . weswegen die Annulatus nun auch ein größeres Heim bekommen.

Ich finde da ist genug Leben drin und die Hechtlinge verteilen sich auch durchaus in der Höhe, nutzen Unterstände etc.
scaper_20200425_183523.jpg
Liebe Grüße aus Ostfriesland - Menne

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Armin_P

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Armin_P »

Der Daumen knallt an die Decke ;-) sehr schönes Becken
cu Armin
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Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Armin_P hat geschrieben: 28 Apr 2020 03:09 Wie willst du die Fischbüchse, in Öl oder Tomatensoße? ;-)
Im Ernst, dass ist viel zu viel - habe extra nochmal schauen müssen ob es 1000L und 60Fragen waren, scheint aber nicht so.
Die annulatus und ein Schwarm Leuchtaugen wäre zum Anfang doch auch schön.
Da würden auch Wasser und Temperatur gut passen.
Fisch gibt es bei mir natürlich nur frisch :)

Danke für das erste Feedback! Hast Du denn eine Ahnung, wo ich als Leuchtaugen bspw. luxophthalmus oder brichardi herbekommen könnte?
Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

M-Bakker hat geschrieben: 28 Apr 2020 11:22 Ich glaube ich persönlich würde mit bei einem 60l Cube auf eine Art beschränken. Ich halte die Annulatus in einem 55l Scapers Tank mit Garnelen zusammen und mir ist das (dank Nachwuchs) inzwischen beinahe zu viel Leben in dem kleinen Tümpel. . . . weswegen die Annulatus nun auch ein größeres Heim bekommen.

Ich finde da ist genug Leben drin und die Hechtlinge verteilen sich auch durchaus in der Höhe, nutzen Unterstände etc.

scaper_20200425_183523.jpg
Danke Dir, mega schönes Becken! Ich würde die Killis ja auch gerne in meinem 450er unterbringen - aber ich glaube, da haben meine Skalare etwas gegen :)
Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Hier ist übrigens das Becken, in der Einlaufphase...
20200428_165645.jpg
20200428_165551.jpg
Armin_P

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Armin_P »

Wo ist der Deckel?

Möchtest du die Leuchtaugen züchten oder von den annulatus Nachkommen haben?
Ich habe ja die Poropanchax luxophthalmus und die E. annulatus. In Becken mit Poropanchax kommt nix hoch. Auch nicht die eigenen. Ich züchte die auch nur für den Eigenbedarf. Bei mir ist das ungemein aufwendig die ersten Wochen zu überstehen. Brauche gefühlt 1000 Junge um 20-30 groß zu bekommen und ich glaube die Wirklichkeit ist nicht weit weg vom Gefühl. Nur Pflegen ist kein Problem.
cu Armin
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Armin_P

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Armin_P »

Falls dir knapp 100Km nicht zu viel sind - gib mir per PN deine Daten und die Erlaubnis sie weiter zu geben.
Ich kenne jemand der die beiden Leuchtaugen und auch annulatus haben sollte.
cu Armin
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Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Armin_P hat geschrieben: 28 Apr 2020 17:58 Wo ist der Deckel?

Möchtest du die Leuchtaugen züchten oder von den annulatus Nachkommen haben?
Ich habe ja die Poropanchax luxophthalmus und die E. annulatus. In Becken mit Poropanchax kommt nix hoch. Auch nicht die eigenen. Ich züchte die auch nur für den Eigenbedarf. Bei mir ist das ungemein aufwendig die ersten Wochen zu überstehen. Brauche gefühlt 1000 Junge um 20-30 groß zu bekommen und ich glaube die Wirklichkeit ist nicht weit weg vom Gefühl. Nur Pflegen ist kein Problem.
Den Deckel werde ich noch basteln, sobald das Becken gut eingefahren ist und ich mit dem Besatz loslegen kann. Mir gefallen die Glasscheiben optisch nicht so gut, ich werde da mit feinem Alugeflecht aus dem Baumarkt etwas basteln, was maximal Licht und das Wasser aus dem Rücksackfilter zurück ins Becken lässt :)

Ich möchte erstmal, dass sich die Tiere wohl fühlen und prächtig entwickeln. Wenn dann Junge durchkommen sollten, freut es mich - ich würde es dann wohl erstmal mit einem 2l-Hang-On-Aufzuchtbecken probieren...
M-Bakker

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von M-Bakker »

Das ist der Punkt der mir an den Annulatus so gut gefällt. Die Jungen kommen bei den Elterntieren hoch. Das finde ich Mega entspannt. Und die Garnelen werden auch nicht groß angegangen. Durch die Vorliebe der Killis für weiches Wasser kann man die sogar mit Caridina halten was mir sehr zu pass kommt.
Liebe Grüße aus Ostfriesland - Menne

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von M-Bakker »

Armin_P hat geschrieben: 28 Apr 2020 13:50 Der Daumen knallt an die Decke ;-) sehr schönes Becken
Danke für das Lob, ich hoffe das neue Becken wird noch etwas schöner. Statt dem 55l Scapers Tank zieht die Bande in ein 80x40x40 Becken das hoffentlich bald ankommt.

Der Cube gefällt mir ganz gut auf den Bildern aber ich würde es bei der Grundfläche bei einer Art Freischwimmer belassen glaube ich. Viel Platz zum Schwimmen bietet der Cube ja nicht.
Liebe Grüße aus Ostfriesland - Menne

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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Hermann Joseph »

Ole Cologne hat geschrieben: 29 Apr 2020 12:00 ich werde da mit feinem Alugeflecht aus dem Baumarkt etwas basteln
Ich habe mal gelesen, das Alu in Verbindung mit Wasser giftig ist. Ich würde versuchen, etwas aus Edelstahl zu bekommen.
Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Hermann Joseph hat geschrieben: 29 Apr 2020 21:22
Ole Cologne hat geschrieben: 29 Apr 2020 12:00 ich werde da mit feinem Alugeflecht aus dem Baumarkt etwas basteln
Ich habe mal gelesen, das Alu in Verbindung mit Wasser giftig ist. Ich würde versuchen, etwas aus Edelstahl zu bekommen.
Ich schaue mal nach einer Edelstahlalternative, da gab es einiges Brauchbares im Baumarkt. So weit ich weiß, ist Aluminium erst bei extremen pH-Werten weit unter 6 toxisch - ich werde das aber nochmal intensiv checken. Vielen Dank für den Hinweis!
Ole Cologne
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Re: 60 Liter und 1.000 Fragen ;)

Beitrag von Ole Cologne »

Guten Morgen zusammen,

für diejenigen, die es interessiert, wollte ich gerne ein kleines Update geben.

Der 60l-Cube hat sich gut entwickelt und beherbergt jetzt eine illustre Bewohnerschaft:

- Blasen-, Posthorn- und Turmdeckelschnecken
- Neocaridina davidii 'Red Fire'
- 10 Pseudoepiplatys annulatus 'Kasawe forest' (5m, 5w)
- 8 Aphyosemion striatum 'Movo' (5m, 3w)

Es läuft alles sehr friedlich ab, die Fische lassen sich untereinander und auch die Garnelen in Ruhe. Außerdem habe ich den Eindruck, dass es wegen der Strukturierung des Beckens (große Steine, viele Wurzeln, dichte Bepflanzung) kaum Probleme mit der Bildung von Territorien gibt. Ich deute es als gutes Zeichen, dass alle Fische regelmäßig ablaichen und auch die Garnelen sich munter vermehren.

Den Deckel habe ich selbst aus Hobbyglas geschnitten, damit ich für das Becken den Rucksackfilter betreiben kann. Gefüttert wird mit Drosophila, Springschwänzen, Glattwürmern und Wasserflöhen, außerdem gelegentlich mit hochwertigem Flockenfutter, damit für die Garnelen auch noch etwas abfällt.

Danke für Eure wertvollen Tipps und Anregungen!

Sonnige Grüße aus Köln

Ole
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