Gestreifte Prachtkärpflinge (Aphyosemion striatum)

[_David_]

Hallo,
Ich habe vor ein 30l Killifisch Artaquarium aufzubauen. Als Besatz hätte ich an gestreifte Prachtkärpflinge gedacht. Die Wasserwerte sind: dGH: 7, Ph: 6,8. Ich habe außerdem noch ein paar Fragen.
1) Passen die Wasserwerte?
2) Ist das Aquarium groß genug?
3) Wenn ja, wie viele passen hinein?
4) Ich habe Trockengranulat, Flockenfutter, schwarze und rote Mückenlarven, gefriergetrocknete Mückenlarven und Grindalwürmer zuhause. Kann ich sie damit dauerhaft ernähren bzw. fressen sie das überhaubt?

Ich hoffe, dass ich euch nicht mit Fragen überhäufe.

Lg David

[thbruenjes]

Hallo David,

schön, dass du den Weg zu den Killifischen gefunden hast. Und für Fragen ist unser Forum doch da...

Vorab: mit den striatums speziell kenne ich mich zwar nun nicht gut aus, aber vielleicht meldet sich dazu ja auch noch ein Spezialist

Zu deinen Fragen...

1) Ich denke, die Wasserwerte sind für die Haltung gut geeignet.
2) Zur Beckengröße gibt es wohl "Vorschriften" seitens des Gesetzgebers. Da ist immer die Rede von mindestens 54 Liter für die dauerhafte Haltung. Das ganze finde ich aber alles etwas schwammig formuliert. Aber den Hinweis auf die 54 Liter muss man glaube ich weiter geben. Ich selber (und ich denke auch viele andere Killianer) halte alle meine Aphyosemions in 25 Liter-Becken, mit vielen Versteckmöglichkeiten und Schwimmpflanzendecke. Meist in Gruppen von drei Paaren. Das funktioniert bei meinen Arten bisher recht gut.
3) Leider kenne ich mich mit dem Verhalten der striatums nicht aus. Aber bei deiner Beckengröße geht ein Paar oder Trio sicher auf jeden Fall. Vielleicht sogar mehr, aber da sollte sich besser nochmal jemand anderes zu äußern.
4) Flockenfutter und gefriergetrocknetes Futter geht bei mir gar nicht. Trockengranulat hin und wieder, eher sehr selten, auf Dauer ist das meiner Meinung nach nichts. Mit Frostfutter aller Art hatte ich bisher noch nie Probleme bei meinen Arten. Dazu verfüttere ich regelmäßig Lebendfutter wie Drosophila, Springschwänze und Grindalwürmchen (nehmen auch die ausgewachsenen Tiere sehr gerne an) und (seltener) das übliche Lebendfutter, welches man im Handel bekommt (weiße und rote Mückenlarven, Wasserflöhe und Artemias).

Viele Grüße
Thorsten

[Armin_P]

Ich würde das in deinem Fall nicht machen. Leider wird hier immer was verwechselt. Man kann die Fische zur Zucht, auch in einem langen Ansatz in so einem Becken halten. Man muß aber nicht. Es braucht da nämlich dann so viele Pflanzen, Wollmob usw. dass man die Tiere fast nicht sieht. Müssen wir Killianer ja nicht, wir haben ja noch andere in einem größeren Becken. Du nimmst dir da einen Großteil der schönen Momente der Aquaristik. Vom Verhalten der Tiere untereinander bekommst du da fast nichts mit.
Zumal der A. striatum unter den Aphyosemion sogar eher einer der Schwimmfreudigen ist.
Ich musste letztes Jahr ungeplant eine größere Menge wachtersi und dargei über den Sommer bringen. Habe damals bei ebay 2 größere Becken besorgt und wollte eigentlich nur den Sommer überstehen. Stattdessen saß ich Stunden vor diesen Becken. Da sah man Verhalten was ich vorher gar nicht so von meinen Fischen kannte.
nimm das 30er für Jungfische oder mal für einen Kurzansatz, ansonsten nimm ein richtiges Aquarium und setze mehrere Pärchen rein.

[_David_]

Ok, danke für die Antworten.
Würde eine andere Art, wie zum Beispiel Kap Lopez passen?

[Armin_P]

Kann sein dass der Kap Lopez eine Spur ruhiger ist, andererseits werden bei ihm die Flossen wenn sie eng stehen nicht wirklich schön auszipfeln. Was spricht den gegen ein größeres Becken - Platz? Kosten?

[_David_]

Ich bin erst 14 und habe leider zu wenig Taschengeld für ein größeres Becken. Außerdem habe ich eben noch ein 30l Aquarium mit Filter, Bodengrund und LED Beleuchtung zuhause stehen. Ich hatte vor ungefähr 5 Jahren auch schon mal ein Kap Lopez Paar darin und die hatten schon schön ausgezipfelte Flossen und wahren auch sehr Farbenprächtig. Allerdings wusste ich damals noch nicht, dass man die auch vermehren kann.

Lg David

[Armin_P]

Allerdings wusste ich damals noch nicht, dass man die auch vermehren kann.

Und genau darin liegt schon mal eins der Probleme. Dass Junge schlüpfen und mit den Eltern groß werden funktioniert halt meist nur wenn die Becken groß genug und gut bepflanzt sind. Die Möglichkeit die Jungen abzuschöpfen und getrennt groß zu ziehen hast du ja mit nur einem Becken nicht.
Das sind diese Unterschiede zwischen "Alt-Infizierten" und Einsteigern die ich gemeint habe.
Die Tatsache das es mit Erfahrung und genügend vielen Ausweichbecken funktioniert heißt nicht, dass es für einen Einsteiger empfohlen werden kann.
Ich bleibe dabei, nimm wenn irgend möglich ein größeres Becken - es ist besser für die Fische und für dich einfacher es stabil am Laufen zu halten.

Schau mal in deine örtlichen Kleinanzeigen. Der Aquarien-Gebrauchtmarkt ist quasi tot. D.H. es gibt genügend, es wird aber fast nichts gekauft. Es wird zwar gerne viel verlangt, am Ende gehen aber die meisten für ein paar Kröten oder sogar für umsonst über den Tisch. Ev auch selber mal eine Suchanzeige aufgeben - oder geh mal, wenn die Beschränkungen wieder aufgehoben werden, auf ein Treffen eines örtlichen Aquariumverein - bin mir sicher, dass man als 14jähriger da einiges für lau angeboten bekommt- Vielleicht haben die ja ein Forum über das der Kontakt jetzt schon gehen würde.
Man kann ein Killibecken auch gut Techniklos betreiben, wenn groß genug und gut bepflanzt (dann natürlich mit Beleuchtung oder am Fensterbrett).

[DKG431]

Hallo David,
ich pflege meine striatum schon seit vielen Jahren ohne große Probleme. Meines Erachtens handelt es sich tatsächlich - im Gegensatz zum Kap Lopez - um einen idealen Einsteigerfisch, der mit ca. 4,5 - 5 cm nicht besonders groß wird und recht friedlich ist. Auch die Nachzucht ist recht leicht und in einem z. B. mit Javamoos gut bestückten Becken kommen immer auch paar Junge hoch.
Ich hätte jetzt kein Problem mit einem Paar oder einem Männchen und 3 bis 4 Weibchen in einem 30 Liter-Becken. Voraussetzung wäre m. E. allerdings eine dichte Bepflanzung.
Viel Erfolg und Spaß mit den Fischen.
Liebe Grüße
Michael Schmidt
DKG 431

[_David_]

ich pflege meine striatum schon seit vielen Jahren ohne große Probleme.

Hast du deine an Trockenfutter gewöhnen können? Eine Ernährung mit ausschließlich Frost- und Lebendfutter wäre nämlich etwas mühselig.

[DKG431]

Hallo David,
grundsätzlich sollten wir versuchen nicht die Fische der Umgebung anzupassen, sondern die Umgebung den Bedürfnissen der Fische. Die allermeisten Killifische (Ausnahme sind z. B. Leuchtaugenfische, Oryzias) fressen Trockenfutter eher ungern bis gar nicht. Dies trifft auch auf den striatum zu. Eine hauptsächliche Ernährung mittels Trockenfutter würde m. E. zwangsläufig zu einem Verlust der Vitalität und keinen Nachzuchten führen.
Solltest Du also nicht regelmäßig Lebendfutter verfüttern können, würde ich Dir eher zu einer anderen Fischgruppe (Z. B. Lebendgebärende) raten.
Viele Grüße
Michael
DKG 431

[_David_]

Hallo,
ich meinte nicht, dass ich sie hauptsächlich mit Trockenfutter ernähren will. Ich wollte sie nur so einmal pro Woche damit füttern, dass sie auch Trockenfutter fressen, falls ich mal länger auf Urlaub bin. Ich habe Zuhause zwei Grindalkulturen und werde auch noch gefrorene schwarze, weiße und rote Mückenlarven kaufen. Im Sommer kann ich auch lebende schwarze Mückenlarven füttern.
Lg David

[themountain]

A.striatum sind problemlos an Trockenfutter zu gewoehnen und wie Michael vorher schon sagte Maennchen uns 2-3 Weibchen mit Sicherheit kein Problem

[_David_]

In meinem Aquarium habe ich im Frühling, Herbst und Winter eine konstante Temperatur von 23 Grad. Diese Temperatur müsste ja passen. Im Sommer kann die Temperatur aber schon mal auf 26-28 Grad steigen. Ist diese Temperatur für kurze Zeit problematisch?

[themountain]

Nein...aber Striatum moegen halt tiefere temperaturen...das geht schon

[DKG431]

Hallo David,
danke für die Klarstellung bzgl. des Futters, das Du verwenden willst. Ich denke, das ist alles vollkommen ok. Wobei ich auf Frostfutter schon seit Jahren verzichte. Aber das ist ein anderes Thema.
Die Temperaturen steigen im Sommer bei mir auch ab und zu auf 26°C + an. Das ist kurzfristig auch kein Problem. Wenn ich das richtig im Kopf habe, kommen die Fische aus der Küstenebene Westafrikas und sind somit durchaus höheren Temperaturen ausgesetzt.
Viele Grüße
Michael