Vergesellschaftung von Kap Lopez Aphyosemion australe

Aphyosemion, Archiaphyosemion, Callopanchax, Chromaphyosemion, Diapteron, Fundulopanchax, Scriptaphyosemion
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WernerHeisenberg
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Vergesellschaftung von Kap Lopez Aphyosemion australe

Beitrag von WernerHeisenberg »

Hallo liebes Killifisch-Forum,

ich bin ziemlich neu in dem Thema Killifische, gerade dabei ein 180 Liter Becken einzurichten, Wasserwerte zu einen Kap Lopez passen, Becken ist sehr dicht bepflanzt. Ist es bei der Beckengröße (Kantenlänge 91cm) unproblematisch die Kap Lopez mit einem Päarchen Macropodus opercularis zu vergesellschaften? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Vielen Dank für eure Hilfe und Meinungen schon vorab.

Gruß
Werner
cowpoke

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Re: Vergesellschaftung von Kap Lopez Aphyosemion australe

Beitrag von cowpoke »

Hallo Werner,

http://www.aquarium-ratgeber.com/fische ... fisch.html
PH: bis 8,0
GH: bis 30°dGH
http://www.aquarium-ratgeber.com/fische ... fling.html
PH: 6 bis 7 / opt. 6 bis 6,5
GH: 1 bis 10°dH / opt. bis 5°dH

Labyrinter sind bei Temperaturen ab 23°C zu halten und Killis bis 23°C am besten, damit sie länger leben.
Sie schreiben da Makropoden sind zänkisch auch gegenüber anseren Arten, auch schon wegen der Größe würde ich das also nicht machen. Australe sind quirlig und provozieren schon dadurch die Makropoden.
Die Unterschiede beim optimalen Wasser sprechen auch dagegen. Labyrinter passen nicht zu Killis und wenn Du es trotzdem mal versuchen willst, nehme wenigstens Zwergfadenfische. Auch bei der Vergesellschaftung von Killis muß man behutsam vorgehen und braucht Ausweichquartiere wenn es daneben geht und die Arten nicht miteinander klarkommen. Stark verkrautet ist dabei immer besser.
Ich habe Aphyosemion pyrophore, Fundulopanchax intermittens «Tinto» und Chromaphyosemion loennbergii in einem verkrauteten Becken mit 1,5m Länge. Das Männchen der letzgenannten Art war dermaßen verfressen, daß kein anderes Tier genügend Futter bekam. Letztendlich ist er deshalb sogar verreckt. Jetzt sind es die Pyrophore Mädchen, die wie die Verrückten fressen. Gebe ich Tubifex bekommen die Männchen gar nichts ab. Die Mädchen sind unheimlich schnell und auch wenn man sie versucht zu überlisten, geht das nur 2-3 mal bevor sie es erkennen. Ich wickle dann Tubifex Würmer um einen Schaschlikspieß und halte es den Männchen einzeln direkt vor die Mäulchen, damit sie nicht verhungern. Schnell sind die Weiber aber wieder zur Stelle und meine Angst wird größer, daß die Bister platzen. Die Männchen sind inzwischen aber schon ein wenig trainiert, damit sie nicht ganz leer ausgehen. Fütterung mit Wasserflöhen klappt aber ganz gut. Der Australe könnte auch zu dieser Truppe passen denke ich.
Halte den PH-Wert stabil bei 6,8 - 7,2 die Härtegrade kann man beim Zuchtansatz vorsichtig etwas reduzieren. Das passt so für viele Killis. Auch mit Härtegraden um die 20 funktioniert es oft. Regulieren sollte man erst, wenn es bei der Nachzucht einen zu großen Überhang an Mädchen oder Jungen gibt.

Gruß Jürgen
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Stefan_L

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Re: Vergesellschaftung von Kap Lopez Aphyosemion australe

Beitrag von Stefan_L »

Hallo Werner,
die generelle Aussage das Labyrinther ab 23 °C zu halten sind ist falsch. Es gibt neben M. opercularis auch Andere die eine kühlere Haltung nicht nur vertragen sondern auch bevorzugen.
Dazu findest Du bei der IGL diverse Infos.

Aus meiner Erfahrung mit M. opercularis und der Kombination von Aphyosemion-Arten mit Labyrinthern in einem recht gut bewachsenen Becken:

- M. opercularis kann sich als sehr rabiat erweisen, die Verhaltensweise ist individuell sehr unterschiedlich, von verträglich untereinander und zu Fremdfischen bis hin zu aggressiven Verhalten mit Bissen. Das sieht man erst mit der Zeit...

- Ein gut harmonierendes M. opercularis Paar während der Brutpflege sichert den Nahbereich (Männchen) und Fernbereich (Weibchen) des Nestes sehr gut. Da haben Mitbewohner es sehr schwer bzw. werden stark gejagt.

- A. australe hat bei mir teilweise recht ruppig Betta simplex angegangen, gejagt und auch gebissen, bei M. ocellatus waren sie deutlich zurückhaltender

- Dieses Verhalten haben auch andere Aphyosemionarten gezeigt. Besonders die Weibchen waren bei mir aggressiv. Nach ca. 6 Arten habe ich es aufgegeben

- Aktuell halte ich Chromaphyosemion bitaeniatum sehr gut mit Betta simplex und Trichogaster chuna, die Chr. volcanum sind aggressiver zu den Labyrinthern und werden nicht weiter bei mir vermehrt werden.

M. opercularis mit A. australe zusammen zu halten würde ich nur probieren wenn ich ein Ausweichbecken habe um die Tiere notfalls schnell trennen zu können. Die 91 cm Kantenlänge des Beckens ist eine Sache, von der Länge mag es gehen, Makropoden finden Fläche sehr wichtig, also ein breites Becken....

Wenn Du eine Möglichkeit zur kühlen Überwinterung (ca. 10 °C) hast würde ich Dir M. ocellatus als zeitweise Gesellschaft zu A. australe empfehlen. Die sind weniger aggressiv und etwas kleiner als M. opercularis, brauchen aber eine kühle Ruheperiode.
Viele Grüße
Stefan DKG1367
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