Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Fundulosoma, Nothobranchius, Pronothobranchius
Austrolebias
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Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
Lang ist's her das ich mal hier war (die liebe Zeit :lol: ).
Da ich mich doch langsam auch an etwas anderem versuchen wollte außer Südamis, ich aber nur ohne zusätzliche Beheizung meiner Becken arbeite kam ich auf Nothobranchius rachovii.
Laut einiger Angaben in Büchern und auf Internetseiten bevorzugt der rachovii ja Temperaturen von 20-24 grad, also wollte ich das ganze mal bei Temperaturen von max.20 grad versuchen.
Der Aufguss erfolgte mit purem Regenwasser mit etwa 19 grad Wassertemp. in einer 5 l Box vom schwedischen Möbelhaus. Die ersten Jungfische schlüpften nach 5 Stunden und schwammen nach spätestens einer Stunde frei. Da die kleinen mir mit ihren zarten 3 mm doch zu klein für Artemia vorkamen gab's erstmal Rettichtierchen und Mikrowürmer, diese wurden auch recht problemlos angenommen (nur bei den Mikros waren sie etwas mäkelig, die mochte bei mir aber bis jetzt noch keine Art richtig gern fressen :lol: ).
Ich beließ den Torf vom Ansatz die erste Woche im Aufzuchtbecken und füllte täglich etwa 50ml aufgehärtetes Regenwasser (gh ca.5) auf, da ich gelesen habe das die Jungfische anfangs recht empfindlich auf's Umsetzen reagieren sollen.
Nach 3-4 Tagen wurden dann auch Artemia liebendgern verputzt. Ich habe die Jungfische so oft wie möglich mit der Box im Zimmer in die pralle Sonne gestellt (haha ich meine wenn's mal nicht geregnet hat :lol: ), da Tiere dies sichtlich zu genießen schienen.
Nun sind die Jungtiere etwa 5 Wochen alt, zwischen 1,5 und 2,5 cm groß und langsam sind die Geschlechter anhand der rauchschwarz Farbigen After und Rückenflossenränder zu erkennen. Füttern tue ich aktuell 3-4 mal täglich mit gesiebten Cyclops und Wasserflöhen sowie geschredderten Tubifex.
Der Grund das ich jetzt erst mit dem Bericht Anfange ist das ich gelesen habe das der N. rachovii eigentlich kein Anfängerfisch und zum Teil heikel in der Aufzucht sein soll, was ich aber jetzt nicht wirklich so empfinde. Und bevor das ein 2 Beiträge Thema ala es ist was geschlüpft und oh hat doch nicht geklappt wird wollte ich erstmal warten bis die Tiere aus dem gröbsten raus sind.
Nu aber Bilder:
Ein Männchen (die Farbe in den Flossen sind man nur von oben ;))
Ein Männchen (die Farbe in den Flossen sind man nur von oben ;))
Eine Dame
Eine Dame
:wink:
Und die 5 l Aufzuchtbox (aus der sie rauskommen sobald meine Triops cancriformis endlich das 12er frei machen )
Und die 5 l Aufzuchtbox (aus der sie rauskommen sobald meine Triops cancriformis endlich das 12er frei machen )
LG Robin
themountain
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von themountain »

Aufzucht von Rachovis ist problemlos solange man ihnen genug zu fressen (..und den dazugehoerigen Wasserwechsel)anbietet ...deine Fische sind nach 5 Wochen 2,5 cm gross? Da wuerde ich doch mal sehen ob nicht eine Heizung angebracht ist....meine kann ich nach 6-7 Wochen zur Zucht ansetzen und den ghts prima bei 23-25 grad ...wenns kaelter wird klemmen sie die Flossen und fressen weniger.
Austrolebias
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
@ themountain:
Also, das ist aber genau das was ich nicht machen möchte, das so ziemlich jeder Aquarienfisch bei so hohen Temperaturen + Futter+ WW schneller wächst ist ja alleine schon durch den höheren Stoffwechsel sinnig.Das nennt man dann auch Dampfzucht und in dieser Ansicht liegen meiner Meinung nach viele Probleme unserer modernen Aquarienstämme. Wenn man nun regelmäßig schnell Tiere und Ansätze braucht mag das Sinn machen, allerdings leben die Fische dann auch schlicht viel kürzer. Ich habe eine sehr interessante Abhandlung bezg. der Laborzucht von N. rachovii gefunden, bei dieser wurden 3 Versuchsgruppen bei verschiedenen Temp. aufgezogen (bei 20, bei 24 und bei 27 grad). Die Tiere die bei 20 grad aufgezogen wurden waren sehr viel massiger gebaut und hatten bedeutend besser ausgebildete Flossen.
Nun aber wieder zum Bericht:
Den Tieren geht's unverändert gut, man frisst, man wächst ect.. Aktuell sind die Tiere 3cm groß und endlich ins 12er umgezogen.
Allerdings ist mir etwas aufgefallen was ich mir beim besten Willen nicht erklären kann. Und zwar sind derzeit zwei verschiedenen Arten sich einzufärben bei den Tieren vertreten:
IMG_4902.JPG
So stelle ich mir einen rachovii Bock beim einfärben vor.
Nun aber zum zweiten Typus:
IMG_4913.JPG
Diese Tiere bekommen ebenfalls dunkle Flossen, allerdings sind diese nur einfach dunkelgrau. Die Körpergrundfarbe ist allerdings schwarz genetzt und auf der Brustflossenwurzel sitzt jeweils ein hellblauer Glanzfleck aus ca.5 Schuppen. Sind das Weibchen? Aber warum färben sich dann auch bei denen die Flossen dunkelgrau?
Hat mir da jemand eine Antwort drauf?
LG
notho2

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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von notho2 »

Vielleicht ist was anderes noch mit im TA gewesen. Zieh sie mal weiter auf bis sie voll aus gefärbt sind. Aber schön das du weiter so toll Killis ziehst.
Nothobranchius rachovii rot t.jpg



Tschau
Steffen
notho2

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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von notho2 »

Nothobranchius rachovii rot Kopf.jpg
notho2

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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von notho2 »

Nothobranchius rachovii MZCS 08-100, Buzi-River t.jpg
Austrolebias
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
@Steffen:
Danke dir wie immer für die genialen Bilder :D .
Aktuell ist noch keine Änderung der Färbungsunterschiede zu erkennen, ich bin gespannt.
Sagt mal hat einer Erfahrungen mit Lehm als Bodengrund?
Bin am Überlegen ob ich das spätere Haltungsbecken als Biotopbecken einrichte, da kam mir als Bodengrund als erstes Lehm in den Sinn, ich würde dann irgendwo eine Schale Kokostorf mit ,,einarbeiten“.
Habe mal versucht A. paucisquama mit Lehm als Bodengrund aufzuziehen ging auch 3 Wochen lang recht gut (mussten nachher aber in eine größere Box umziehen wo kein Lehm drin war). Ich weiß nur nicht wie das Fäulnistechnisch nach einigen Wochen aussehen würde? Gibt‘s da Erfahrungswerte?
LG Robin
notho2

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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von notho2 »

Also als Bodengrund würde ich es auf keinen Fall verwenden, außer du willst nur eine braune Brühe sehen. Ich habe soweit Erfahrungen das ich für säureempfindliche Arten wie einige Hypsolebias oder Nothobranchius in den Torfansatz Luvus Heilerde (Gesundheitslehm) mit eingemischt habe. Aber auch war das Wasser immer leicht trüb und die Pflanzen mit Ablagerungen. Seit ich aber auf Kokuserde umgestiegen bin und der nicht mehr so viel Säure enthält, verwende ich es nicht mehr.

Fäulnisprobleme wirst du nicht bekommen, außer du hast Unmengen an Abfallstoffen vom Futter, Ausscheidungen und Pflanzen die da rein gewandert sind. Kannst ihn ja schlecht absaugen.

Noch einen guten Rutsch

Tschau
Steffen :wink:
Austrolebias
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
Ja, sowas in der Art habe ich auch schon gedacht.
Schade, dann werde ich wohl mal in Richtung Sand als Bodengrund nachdenken. Aber auch dazu hätte ich noch eine Frage: Wenn ich neben dem Sand auch noch Kokostorf anbiete, gehen die Tiere dann zum laichen auch bevorzugt in den Kokostorf (da weicher)? Oder ist denen das egal und ich kann am Ende überall im Sand auch mit Eiern rechnen?
LG Robin, Danke Steffen und auch dir und allen einen guten Rutsch :wink:
notho2

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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von notho2 »

Meistens laichen sie in die Schale mit Torf. Kokoserde in Ziegelform aus dem Gartencenter ohne Dünger oder aus dem Terraristikbedarf.
Nothoalex
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Nothoalex »

Hallo Robin,

den Nothos ist es prinzipiell egal wohin sie laichen - da wird kein Unterschied gemacht, ob Torf, Kokos, Sand oder Glasboden. Ich lasse einen Teil meiner Nothos derzeit auf Sandstrahlperlen ablaichen, was extrem feinem Sand entspricht. Allerdings wird das bei rachovii nicht / schwer klappen, da deren Eier sehr klein sind und du da Sand entsprechender Körnung und passende Siebe haben mußt.

Gruß
Alexander
themountain
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von themountain »

Austrolebias hat geschrieben: 28 Dez 2017 15:17..?. Ich habe eine sehr interessante Abhandlung....,blablabla...
Gutes Beispiel das das Internet nicht immer klug macht :D
Fakt ist das die Fische aus einer Region in Ostafrika stammen wo das Wasser nur 20Grad kalt ist wenn es im Kühlschrank steht.(Habe mal vor Jahren 9Monate in Nampula gelebt) 24-27Grad haben wirklich nichts mit erwähnter"Dampfzucht",was immer auch damit gemeint war,zu tun sondern nur damit das man den Fischen eine Umgebung bietet die ihrer Heimat nahe kommt. ;)

Frohes Neues
Austrolebias
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
@the mountain:
Ich hoffe du hast das nicht falsch aufgefasst, das war definitiv nicht gegen dich gerichtet.
Ich finde es nur einfach interessant was man doch teils für Angaben in alten Aquarienbüchern und zum Teil auch an Arbeiten im Internet findet, und das das ja scheint's auch funktioniert wollte ich das einfach mal ausprobieren. Den Tieren scheint es bis jetzt (mal abgesehen vom langsameren Wachstum) nicht' auszumachen.
Das mit dem grauen Männchen hat sich jetzt auch aufgeklärt:
Die anfangs grauen Männchen haben viel mehr blauanteile
Die anfangs grauen Männchen haben viel mehr blauanteile
Wohingegen bei den anderen sehr viel mehr rotanteile auf dem Körper vorhanden sind:
IMG_4922.JPG
IMG_4924.JPG
Die Damen haben zum Teil auch schon Laichansatz:
IMG_4928.JPG
IMG_4930.JPG
Gestern bin ich dann auch noch zum Aquarienhändler geradelt und habe einen sehr schönen Sand gefunden (sollte angeblich rot sein, davon sehe ich nichts aber die Farbe gefällt mir sehr gut):
So schaut das ganze Becken im Moment aus
So schaut das ganze Becken im Moment aus
Seid gestern Abend gibt es auch die ersten Paarungsversuche von den Männchen, die fallen noch etwas vorsichtig aus (nicht zuletzt weil die Damen nichts außer Fressen interessiert).
LG Robin
themountain
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von themountain »

Hab das nicht persoenlich genommen ;) Das sieht doch alles vielversprechend aus...hast ja jede Menge Weiber. Das war bei mir immer der Haken bei rachovii.
Austrolebias
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Re: Nothobranchius rachovii Aufzuchtbericht

Beitrag von Austrolebias »

Moin,
So die letzten Tage ist nicht mehr viel aufregendes passiert, außer das die Männchen förmlich explodiert sind (das größte Tier hat mittlerweile 4,5 cm).
Jetzt habe ich allerdings ein kleines Problem:
Und zwar sind alle Weibchen voll mit Eiern, die Männchen haben jedoch nichts anderes zu tun als sich zu imponieren und zu zoffen. Habe seit nun seit 3 Tagen eine flache Plastikschale mit Kokostorf drin, das nehmen einzelne Männchen auch als Revier an, allerdings werden nicht nur die anderen Männchen verjagt sondern auch die Weibchen :roll:.
Jetzt meine Frage: Ist das anfangs normal das die Männchen sich nicht für die Weibchen interessieren? Oder muss ich da bei Nothos über einzelnes ansetzen von Trios nachdenken? Ich bin mir nämlich echt unsicher wie das aussieht wegen Laichverhärtung wenn die Mädels weiter nicht Eiern können ( die Weibchen sind richtige U- Boote so voll sitzen die mit Laich :lol: ).
LG Robin
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