Nothobranchius Eier fürs Museum?

Fundulosoma, Nothobranchius, Pronothobranchius
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Thassilo
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Nothobranchius Eier fürs Museum?

Beitrag von Thassilo »

Liebe Prachtgrundkärpflingszüchter,

ich arbeite für das Museum Mensch und Natur in München und zur Zeit läuft bei uns eine Sonderausstellung zum Thema "Zeit". In diesem Zusammenhang zeigen wir ein Lebendexponat von Nothobranchius furzeri (siehe Abb.). die Tiere stammen aus dem Max-Planck-Institut für Altersforschung in Köln. Neben den Fischen selbst zeigen wir Eier mit fertig entwickelten Embryonen unter einem Stereomikroskop. Leider sind die meisten Eier auf dem Transport von Köln nach München abgestorben (vermutlich zu heißer heat pack).

Gibt es Züchter im südbayerischen Raum, die dem Museum Mensch und Natur Eier von N. furzeri oder einer verwandten Art/Gattung zur Verfügung stellen könnten ... das wäre äußerst hilfreich.

Beste Grüße aus München,
Thassilo
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N_furzeri_Museum.jpg
cowpoke

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Re: Nothobranchius Eier fürs Museum?

Beitrag von cowpoke »

Hallo Thassilo,
ein Lebendexponat von Nothobranchius furzeri
muß man auch in der Öffentlichkeit mit dem passendem Bodengrund zeigen.
Ein Betrachter sollte zumindest den Ausschnitt eines ähnlichen Habitats sehen können.
Die anuellen leben in lehmigen oder aus teils verfestigtem zersetzten Pflanzengrund bestehenden Gewässern. Kies oder steiniger Bodengrund ist da eher verkehrt denke ich. Torf, zersetzte Blätter und auch Kokos-Fasern sollten 2/3tel des Bodens bedecken. Dann kann man auch das Liebesspiel der Tiere beobachten, da die Männchen sofort loslegen werden die Weibchen zu bedrängen. Auch ist die Färbung der Tiere dabei viel intensiver und Pflanzen spielen dabei nur eine stark untergeordnete Rolle im Gewässer Randbereich. Zur Betrachtung unter dem Mikroscop kann man Eier jeder anderen Nothobranchius Art nehmen, da man nur bei der Größe evtl. Unterschiede sehen könnte. Dann müßte man aber schon sehr intensive Kenntnisse einzelner Arten haben. Besorgt Euch dazu am besten einen kleinen Torfansatz von dem sehr verbreiteten N.guentheri, der etwa 3 Monate alt ist.
Weil wir die Tierchen überwiegend mit Lebendfutter aufziehen und füttern, ist es im Winter immer schwer aufgußbereite Torfansätze zu bekommen. Die meißten steuern die Vermehrung so, daß bei der Jungbrut wieder lebendes Futter in den Tümpeln zu finden ist. Jetzt im Dezember sind also da eher frische Torfansätze zu bekommen. Vielleicht habt ihr bei den N.guentheri die größere Chance auf entwickelte Eier, wo man die Embryos schon sehen kann. Bei uns in der Tauschbörse unter Gesuche auch gleich "aufgußbereiter TA" dazu schreiben. Bis April werden Eure N.furzeri schon gestorben sein befürchte ich.

Gruß Jürgen
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Thassilo
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Re: Nothobranchius Eier fürs Museum?

Beitrag von Thassilo »

Hallo Jürgen,

tut mir leid, dass ich erst jetzt reagiere, aber ich habe schon lange nicht mehr im Forum vorbei geschaut. Vielen Dank für die vielen Anregungen und Ideen. Dann werden wir den Gewässergrund umgestalten und nach "aufgußbereiten N. guentheri TA" Ausschau halten. Noch sehen die Tiere ganz gut aus, einige der ganz alten sind bereits gestorben.
Ich hoffe, dass das MPI für Altersforschung uns mit Fisch-Nachschub versorgen kann. Was die Eier betrifft, würde ich wie gesagt gerne eine lokalere Quelle anzapfen. Die Idee N. guentheri Eier zu verwenden ist super - vielen Dank!

Viele Grüße,
Thassilo
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