A. Anatoliae im Gartenteich

Aphanius, Valencia
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AxelU

A. Anatoliae im Gartenteich

Beitrag von AxelU »

Hallo Leute,

meine A. Anatoliae haben sich gut eingewöhnt im Gartenteich. Nun habe ich 3 dicke Weibchen, die von oben einem zu groß geratenem Guppy Weibchen ähnlich sehen, zumindest von der Körperform und 3 quirlige Männchen, die den ganzen Teich mit ihrer Ruppig- und Bissigkeit etwas terrorisieren. Selbst die 3 x so großen Notropis chrosomus werden gebissen und gejagt. Der Teich ist groß genug, dass das nicht schlimm ist, aber schon beeindruckend, wie die kleinen Racker alles verbeißen, was beim Füttern zu nahe kommt.

Wie erkenne ich denn, dass die irgendwo laichen? Die Männchen stellen den Weibchen zwar fortlaufend hinterher, aber die scheinen nur am Fressen Interesse zu haben. Irgendwelche Anzeichen, dass die balzenden Männchen erhört würden habe ich nicht. Klar kann das in so einem Teich auch passieren, ohne dass ich das Sehe. Ist das bei denen denn ein längerer Akt oder kann es sein, dass das mal eben so zwischen dem Fressen erledigt wird und rubedidup zu Ende ist?

Axel
M.Schneider

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Re: A. Anatoliae im Gartenteich

Beitrag von M.Schneider »

Hallo Axel,

die Revier- und Futterverteidigung kann man oft beobachten, da "drehen" sie richtig auf und sind auch nicht zimperlich. Der Laichvorgang selbst ist relativ unauffällig. Ich konnte mehrfach beobachten das die Männchen nur einen relativ kleinen Radius zum balzen nutzen (ca. 20cm) und dann immer wieder neben dem Weibchen innehalten. Die Paarung selbst ist relativ kurz und wird mehrfach durchgeführt. Die Männchen locken laichwillige Weibchen ausserhalb ihres Revieres um zu laichen. Ich vermute das sie dadurch potenzielle Laichräuber und Konkurrenten nicht unnötig aufmerksam wollen.
Das Verhalten in einen größeren Teich weicht meiner Meinung nach um einiges vom Verhalten im Aquarium/Kübel ab und es zeigt mir das man mit dort gemachten Beobachtungen nicht prinzipiell auf natürliches Verhalten schliessen sollte.

Schau mal in Algenbüschel nach, ich bin mir ziemlich sicher das Du dort Eier finden wirst.
Freundliche Grüsse

Michael Schneider
DKG 437
AxelU

Re: A. Anatoliae im Gartenteich

Beitrag von AxelU »

Hallo Michael,

ich finde die kleinen Racker einfach Klasse!! Die machen richtig Spaß im Teich. Vor allem, weil die Männchen trotz ihrer Kleinheit wirklich rotzfrech sind.

Eier suchen in den Algenpolstern ist in einem Teich nicht einfach, weil es so viele davon gibt und man teilweise eine Badehose dafür braucht. Geht man aber mit Badehose rein, macht man zwangsläufig auch immer irgendwo Algenpolster kaputt.

Wie sehen die Eier überhaupt aus und wie groß sind die?

Was mir auffällt ist, dass die Weibchen mal ziemlich rund sind und ein paar Tage später dann wieder schlank. Ist aber imer schwer zu sagen, ob das wirklich das gleiche Weibchen ist, oder vielleicht ein anderes, was einfach nicht so dick ist.

Aber wie gesagt, ich bin einfach begeistert von den Tieren im Teich und glaube tatsächlich, dass das Verhalten ein ganz anderes wie im Aquarium oder Mörtelbottich ist.

Jetzt überlege ich, was ich noch an anderen Killies dazu tun könnte. Ich hatte ja schon eine Diskussion hier über verschiedene Unterarten, die aber nicht vergesellschaftet werden sollen, da es sonst Bastarde geben kann oder wird. Aber was kann ich sonst noch dazu tun?

Axel
eurasDKG339

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Re: A. Anatoliae im Gartenteich

Beitrag von eurasDKG339 »

Hallo Axel,

ich habe mehrere Pops vom anatoliae und 2 davon auch im Teich. Vorab, mit Notropis chrosomus würde ich die nicht vergesellschaften. Erstens wären mir die Notropis eh zu lieb und teuer und 2. fressen die Notropis aber auch die anatoliae gern Kaviar. Weiterhin tun die quirligen Notropis auch recht viel Unruhe ins Becken bringen. Zum Thema, wie Micha schon schrieb, sind die Laichakte recht unscheinbar. Ein kleines Anschwimmen vom Weibchen, dreimal kurz gezittert und das wars. Beim Imponieren der Männchen untereinander geht da schon mehr die Post ab. Ich weis nicht von welchen Zeitraum Du sprichst wegen der Laicherei. Jetzt wird es etwas schwieriger eine ordentliche Ausbeute zu bekommen. Die Hauptlaichzeit der anats liegt bei mir witterungsbedingt nat. immer etwas verschoben zwischen April und Juni. Nach der Sonnenwende ist bei den meisten Eurasiern Schluss bzw. kommt es nur noch gelegentlich zur Eiabgabe. Als Ablaichmedium eignen sich am besten langfasrige Fadenalgen. Dort sind die Eier auch recht gut zu finden. Meist an der Wasseroberfläche. Die Eier sind recht hart und problemlos fühlbar. Ich entnehme immer bei Arten wo der Bestand etwas gering ist Algenpolster nachdem ich einige Eier drin gefunden habe und überführe diese in einen andren Behälter, welcher besser zu kontrollieren ist als ein Teich. Dies hat mehrere Gründe (Fressfeinde!) Aber auch das direkte Füttern ist dann leichter. Bei Arten wo genügend Bestand ist tu ich an sich gar nichts.

Tschau André
DKG 339 Andre´ Kahnt
AG Eurasische und Nordamerikanische Killis
M.Schneider

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Re: A. Anatoliae im Gartenteich

Beitrag von M.Schneider »

Hallo zusammen.

Die Eier sind durchsichtig und hellgelb, wenn sie 1-2 Tage alt sind. Die Größe würde ich auf 1,5mm Durchmesser schätzen. Der Rest wie Andrè es beschrieben hat.

Im Moment lässt das Laichen etwas nach, aber untätig sind sie noch nicht. Falls Du noch ein paar "sichere" aus diesem Jahr haben möchtest würde ich ein paar Eier absammeln. Selbst wenn Du (barfuß) auf ein paar Eier treten würdest, glaube ich nicht das Du sie schädigen würdest. Man kann die Eier auch ziemlich fest zwischen den Fingern "kugeln" ohne das sie Schaden nehmen - ausser wenn sie sehr frisch gelegt wurden.

Ich bin auch keine Freund davon zu viele Arten zu vergesellschaften. Zumindest nicht wenn es mit extensiver Vermehrung klappen soll. Eine Art wird sich auf Dauer auf Kosten der anderen durchsetzen. Bei einigen Kombinationen scheint es aber auch zu funktionieren.
Ausserdem, wenn ich es richtig im Kopf habe, ist Dein Teich recht groß und die Arten werden schon ihre Nische finden. Was gehen sollte wären z. B. V. letourneuxi http://www.killi.org/gallery/album.php? ... 0&start=50.
Ein Experiment ist es aber auf jeden Fall.
Freundliche Grüsse

Michael Schneider
DKG 437
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