Anfängerarten

Aphyosemion australe
Aphyosemion australe Aphyosemion australe 'Gold'

Wohl der bekannteste Killi, der auch unter dem Namen Kap Lopez (ausgehend vom Erstfundort) oder Prachtkärpfling zu finden ist.

Ein im Vergleich zu anderen Killis recht munterer und schwimmfreudiger Zeitgenosse. Er weiß auch im Gesellschaftsaquarium mit nicht zu brisantem Besatz seinen Platz zu behaupten, aber er ist einfach interessanter und attraktiver im Artbecken.

Der australe ist ein recht friedlicher Fisch, der andersartige Tiere gänzlich in Ruhe läßt. Einzig wenn diese ihm selbst ähneln, könnte er sie schon mal als Kontrahenten ansehen. Die Streitigkeiten der Männchen gehen in den seltensten Fällen über das Imponiergehabe hinaus, das unterlegene Tier weiß recht bald, wann es sich besser ins Versteck zurückzieht.

Allerdings treibt er sehr stark. Man sollte möglichst nie nur ein Pärchen zusammen hältern, sondern immer noch wenigstens ein weiteres Weibchen. Da die nicht immer so leicht erhältlich sind, sollte man eine Gruppe ab drei Pärchen pflegen.

Anhand der Fundorte wissen wir, daß weiches Wasser mit nicht zu hohen Temperaturen (max. 25°C) bevorzugt wird. Aber er hat eine recht hohe Toleranzgrenze und fühlt sich auch bei mittlerer Härte noch wohl.

Zur Zucht ist ein etwas saurer PH-Wert vorteilhaft. Die Jungfische sind von Anfang an groß genug, um Artemia-Nauplien zu bewältigen. Die Aufzucht ist bei entsprechender Wasserhygiene recht einfach.

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Chromaphyosemion bivittatum "Funge"
Chromaphyosemion bivittatum 'Funge'

Ein Fisch, der sich sehr gut für den Einstieg ins Hobby Killifische eignet. Die Fische sind robust, recht lebhaft und dazu noch sehr schön anzusehen.

Er ist relativ gut im Hobby verbreitet und es sollte keine Probleme bereiten, Fische oder Eier aufzutreiben.

Sie gehen an Frost- und Trockenfutter, sind über einen weiten Bereich recht anpassungsfähig, was die Wasserwerte betrifft, und man kann sie mit anderen ruhigen Fischen vergesellschaften.

Die Laichkörner sind groß genug, um sie auch als Beginner leicht zu finden. Gut gefütterte Tiere legen fleißig Eier, die man am besten aus einem bodennah angebrachten Wollmopp oder aus einem Javamoosbüschel absammelt. Eier in schwammnassem Torf drücken und nach 12-14 Tagen aufgießen. Mit Artemia-Nauplien als Erstfutter sollte auch Anfängern die Aufzucht gelingen.

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Epiplatys dageti monroviae
Epiplatys dageti monroviae

Einer der wenigen Killifische, die man auch häufiger in Aquariengeschäften findet, ist die Unterart Epiplatys dageti monroviae, ein schön anzuschauender Hechtling mit seiner bei den Männchen gelb/rötlichen Kehle.

Auf diesen soll hier näher eingegangen werden, da sein naher Verwandter, der dageti dageti, nicht ganz so verbreitet ist, obwohl auch dieser durchaus ein für Anfänger zu empfehlender Pflegling wäre.

Treibende Vallisnerien, aber auch Riccia-Polster oder Muschelblumen mit ihren langen Wurzeln sind sein bevorzugter Aufenthaltsort. Wenn er auch immer mal in der Mitte oder in Bodennähe nach dem Rechten schaut, verbringt er doch die meiste Zeit des Tages in der oberen Region. Wer sich z.B. für Riccia als Oberflächenbepflanzung entscheidet, braucht sich bei diesem Tier nicht um den Nachwuchs zu sorgen; es kommen immer einige Jungfische hoch. Auch wer sein Becken mit einem HMF (Hamburger Mattenfilter) betreibt, sollte nicht versäumen, ab und an mal hinter der Matte nach Nachwuchs zu schauen, die Konsistenz der Matte scheint diese ebenfalls zu einem bevorzugten Laichsubstrat zu machen. Für die intensive Zucht sei ein an der Oberfläche treibender Wollmopp oder die in der Aquaristik ebenfalls verbreitete synthetische Ablaichfaser, die an der Oberfläche schwimmt, angeraten. Die Jungen sind nach dem Schlupf groß genug, gleich mit Artemia-Nauplien ernährt zu werden.

An die Wasserwerte stellt der dageti monroviae keine großen Ansprüche, von weich bis mittelhart kommt er sehr gut zu recht. Auch die Temperaturtoleranz ist sehr groß, 20 - 25 °C werden gut vertragen. Hier gibt es allerdings kontroverse Meinungen, da bei diesem Hechtling immer mal ein sehr schlechtes Geschlechterverhältnis bei der Nachzucht diskutiert wird, und erfahrene Züchter die Temperatur dafür verantwortlich machen. Da dies aber noch nicht wissenschaftlich belegt werden kann, wird hier Abstand von detaillierten Empfehlungen genommen, da ist die eigene Erfahrung wohl der Schlüssel zum Erfolg.

Dieser Hechtling lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen Killis gut an Trockenfutter gewöhnen, allerdings ist immer die artgerechtere Ernährung mit Anflugnahrung wie z.B. Drosophila (Fruchtfliegen) vorzuziehen. Mit ihrem obenständigen Maul sind diese Tiere Meister im Erbeuten von Fliegen, Springschwänzen und was sonstnoch alles in der Natur mal auf die Wasseroberfläche fällt. Natürlich werden auch Mückenlarven gern genommen. Eine Alternative ist Frostfutter, an welches sich die Tiere ebenfalls sehr gut gewöhnen lassen.

Zusammengefasst wirklich ein liebenswerter und pflegeleichter Killi, der auch in Gesellschaft anderer Fische keine Probleme bereitet. Nicht besonders zänkisch, geht aber auch in einem Gesellschaftsbecken nicht unter und weiss seinen Platz zu behaupten.

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Epiplatys togolensis
Epiplatys togolensis CI Togo

Dieser Hechtling ist ein absolut liebenswerter und ruhiger Vertreter seiner Art. Seine hohe Toleranzgrenze in Sachen Wasserwerte und seine sehr gute Gesellschaftsfähigkeit machen ihn zu einem erstklassigen Einsteiger-Killi. Nur zu warm sollte man ihn nicht halten, er mag es nicht so, längere Zeit bei 25°C und höher gehalten zu werden.

Die Einrichtung eines Beckens für die togolensis ist mit minimalem Aufwand zu erreichen. Gönnt man ihnen etwas Hornkraut oder ein paar Muschelblumen, in deren langen Wurzeln sie sich verstecken können, und die das Becken etwas abdunkeln, sind sie überhaupt nicht schreckhaft. Bei Bewegungen am Becken kommen sie neugierig an und umtändeln auch mal die Finger des Pflegers, oder versuchen diese anzuknabbern.

Ihre Ernährung ist denkbar einfach, gefressen wird, was vor die Schnauze kommt. Sie sind sehr schnell an Frost- oder Trockenfutter zu gewöhnen. Gönnt man ihnen hier und da mal etwas Anflugnahrung wie lebende Fruchtfliegen, präsentieren sie ihre hervorragenden Eigenschaften als Jäger. Achtung, bitte Abdeckung wieder schließen, sonst hat man auf einmal einen Killi auf dem Arm ;-).Sie "hechten" auch nach den Fliegen, die sich verdrücken wollen.

Aggressionen ob innerartlich oder gegenüber anderen Mitbewohnern liegen ihnen überhaupt nicht.

Die Zucht ist denkbar einfach; wenn man die Weibchen nur eine Woche von den Männchen trennt, ergibt der Zuchtansatz reichlich Jungfische, die unproblematisch aufzuziehen sind. Die frisch geschlüpften Jungfische sind groß genug, sofort Artemia-Nauplien zu verputzen.

Regelmäßiger Wasserwechsel ist unerlässlich, auf verschmutztes Wasser reagieren die Großen schon mal mit Pilzerkrankungen, die man aber schnell mit frischem Wasser und einigen Erlenzäpfchen oder Seemandelbaumblättern wieder in den Griff bekommt.

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Fundulopanchax gardneri
Fundulopanchax gardneri nigerianus 'Jos Plateau' Fundulopanchax gardneri 'Lafia'.jpg Fundulopanchax gardneri 'Makurdi'

Fundulopanchax gardneri ist wohl einer der robustesten Vertreter dieser Fische - sei es in Sachen Wasserwerte, aber auch im Sozialverhalten oder bei der Vergesellschaftung mit anderen Arten. Was aber auch nachteilig sein kann, wenn man bei der Vergesellschaftung nicht das nötige Fingerspitzengefühl hat und der eigenen Art nicht genügend Ausweichmöglichkeiten anbieten kann. Fp. gardneri kann seine Mitbewohner wirklich unterdrücken!

Ein Becken ab 80 cm sollte man ihnen schon spendieren!

Für den Zuchtansatz reichen sicherlich auch kleinere Becken, die ausschließlich mit einem Wollmopp oder Torf bestückt sind. In Sachen Laichsubstrat wird von Fp. gardneri beides angenommen, wobei allerdings Torf bevorzugt wird. Genauso wie neben der Trockenlagerung des Laichs auch die Lagerung in Wasser zum gewünschten Erfolg führt. Fp. gardneri ist ein sehr produktiver Zögling, der sich willig weitervermehrt. Bei dieser Art hat man auch große Chancen, sie extensiv nachzuziehen. Es kommt immer mal ein Jungfisch hoch, wenn genügend Versteckmöglichkeiten durch Schwimmpflanzen, Javamoos oder ähnliches angeboten werden.

In Wasser mit weicher bis mittlerer Härte fühlen sich die Tiere sehr wohl, leicht sauer wird gern gesehen, aber es wird auch häufig von leicht alkalischen Werten berichtet, die er toleriert. Temperaturen so um 23°C können als ideal angesehen werden.

Zusammengefasst ein sehr pflegeleichter Fisch, der allerdings ab und an als Rüpel angesehen werden kann, und dann ein sehr dominates Verhalten gegenüber seinen Mitbewohnern und den weiblichen Exemplaren an den Tag legt. Wenn man sich für diesen Fisch entscheidet, hat man einen sehr munteren Aquarienbewohner, der aber gern mal etwas zuviel frisst. Deshalb sollte man ihm immer mal den einen oder anderen Fastentag in der Woche gönnen.

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Es können noch einige Chromaphyosemion und andere Vertreter der Gattungen der oben genannten Arten genannt werden, die in Sachen Wasserverhältnisse nicht so anspruchsvoll sind und sich recht willig vermehren.

Abraten sollte man dem Anfänger von den Diapteron, vielen Rivulus, Nothobranchius und generell von ganz vielen Bodenlaichern.

Hier gibt es sehr viele Sensibelchen, die gern in erfahrene Hände kommen, um diese Kleinode auch im Aquarium halten zu können.


Eine gezielte Frage hier im Forum kann helfen, gleich am Anfang viel Freude an seinen Killis zu haben.

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